Kolisang forderte unter anderem, das Thema Rassismus in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren, Polizei und Behörden zu sensibilisieren und rassistische Beleidigungen juristisch stärker zu verfolgen. Beispielsweise sollte der Gebrauch des Wortes "Neger" in Deutschland verboten werden. Kolisang berichtete, er selbst erlebe wegen seiner schwarzen Hautfarbe Rassismus verschiedenster Formen - von Beleidigungen auf der Straße bis hin zu "Racial Profiling" durch die Polizei. Viele Weiße, die das miterlebten, schwiegen dazu oder versuchten, das Problem zu relativieren. "Das Problem ist, dass wir immer noch fragen, ob es Rassismus gibt, nicht wie wir dagegen vorgehen sollen", so Kolisang.
Festnahmen und Vorwürfe in Berlin
In Berlin gab es Kritik am Vorgehen der Polizei bei Auseinandersetzungen mit Demonstranten nach der friedlichen Anti-Rassismus-Demo. In den sozialen Medien tauchte ein Video auf, auf dem zu sehen ist, wie Polizisten sich auf einen schwarzen Menschen setzen und versuchen ihn festzunehmen, wie er sich wehrt und Polizisten ihn schlagen, berichtet Hauptstadtstudio-Korrespondent Panajotis Gavrilis.
Auf einem anderen Video ist zu sehen, wie zwei junge, schwarze Frauen festgenommen und in einem Polizeitransporter weggefahren werden. Zu den Videos will die Berliner Polizei keine Aussage machen.
Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk
äußerten sich die beiden festgenommenen Frauen zu dem Vorfall und warfen der Polizei vor, sie aufgrund ihrer Hautfarbe verhaftet zu haben. Zudem seien sie im Polizeiauto von den Beamten beleidigt worden. Die Berliner Polizei weist den Vorwurf "entschieden zurück", man hätte "gezielt schwarze Menschen attackiert oder festgenommen", hieß es auf Nachfrage.