
"Normalerweise leben diese Bakterien auf Blättern oder im Boden", erklärte der Hauptautor der Studie, Florent Rossi, der Nachrichtenagentur AFP. Vom Wind würden sie bis in die Atmosphäre getragen und könnten mit den Wolken in großer Höhe über den Globus fliegen. Die Forscher hatten Proben in den Wolken genommen, die sich über dem Puy de Dôme, einem schlafenden Vulkan in Zentralfrankreich, bilden. Diese Wolken enthielten zwischen 330 und 30.000 Bakterien pro Mililiter. 29 Subtypen von antibiotikaresistenten Genen konnten die Forscher identifizieren.
Allerdings seien durch die widrigen Bedingungen in der großen Höhe schätzungsweise nur 5 bis 50 Prozent der Organismen noch lebendig. Die meisten von ihnen seien Umweltbakterien, die für den Menschen wahrscheinlich weniger gefährlich seien. "Man braucht also keine Angst zu haben, wenn man im Regen spazieren geht", sagte Rossi. Eine gründliche Überwachung der Atmosphäre könne es jedoch ermöglichen, die Herkunft der Bakterien zu bestimmen und so ihre Verbreitung einzuschränken.
Diese Nachricht wurde am 30.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.