"Hier wurde ein kompletter römischer Tempel entdeckt. Ein Tempelmausoleum mit Marmorsäulen, Statuen und Giebeln und das alles erstaunlich gut erhalten."
Mit der Grabungskelle zeigt der amerikanische Archäologe Aaron Steinman auf das Erdreich. Darin bekommt der Besucher Säulen zu sehen, Kapitelle, Skulpturen und Marmordekorationen. In viele Stücke zerbrochen, sicherlich, aber auch der Laie erkennt auf Anhieb, dass sich diese archäologischen Funde wieder zusammensetzen lassen.
Steinman: "Das Ungewöhnliche dieses Fundes besteht darin, dass, obwohl die Säulen und die Reste zerbrochen sind, alle dekorativen Elemente erhalten blieben. Es ist ein Wunder, dass diese Stücke nicht von Kunsträubern entdeckt oder während früherer Jahrhunderte zur Ausschmückung römischer Paläste benutzt wurden."
Der Archäologe ist davon überzeugt, dass eine mittelalterliche Überschwemmung für den relativ gut erhaltenen Zustand des Fundes an der römischen Via Flaminia verantwortlich ist: Der Schlamm vergrub die antiken Bauten komplett.
Der Tempel ist eines von drei Mausoleen. Das am besten Erhaltene wurde, wie Inschriften verraten, von einem römischen General errichtet, der im zweiten nachchristlichen Jahrhundert lebte. Die Experten beurteilen den Fund als sensationell. Nur selten werden antike Gebäude gefunden, die sich so gut wieder rekonstruieren lassen. Der Traum der Architekten: ein neuer archäologischer Park mit den drei Mausoleen.
Doch daran ist momentan nicht zu denken. Die Sparschere des Kulturministeriums hat auch im Bereich Archäologie tiefe Einschnitte zur Folge. Dass in der letzten Zeit erstaunliche antike Funde zutage gefördert wurden, freut die Archäologen sehr. Doch sie befürchten, dass die neuesten Grabungsgebiete wieder zugeschüttet werden, wie andernorts bereits geschehen. In der gigantischen Villa von Kaiser Hadrian bei Tivoli zum Beispiel. Dort wurde vor rund einem Jahr die riesige Eingangstreppe wiederentdeckt. Weil schon damals Finanzmittel fehlten, kippte man die Treppe wieder mit Erde zu.
Nach der neuesten Sparwelle verfügen die Archäologen über noch weniger Geld. Ein anderes Beispiel? Vor Kurzem erst wurde eine Villa aus republikanischer Zeit bei der Via Prenestina in Rom gefunden. Einer der Archäologen ist Stefano Isotta:
"Zum ersten Mal überhaupt verfügen wir hier über eine Villa, die zerstört wurde, um die Erinnerung an deren Bewohner auszulöschen. Das schien damals häufig vorgekommen zu sein, denn nach der Abschaffung der Monarchie musste sich die junge Republik gegen ihre Feinde verteidigen."
Das einstmals großflächige Gebäude wurde, wie Dokumente belegen, 434 vor Christus ganz bewusst vom römischen Senat zerstört. Sein Besitzer soll an einer monarchistischen Verschwörung mitgewirkt haben. Es war damals üblich, dass man Verschwörer tötet und deren Behausungen dem Erdboden gleichmacht. Ein Gesetz, das aus antiken Schriften bekannt war, für das man aber nie einen archäologischen Nachweis fand.
Nördlich von Rom, bei Tarquinia, entdeckten Archäologen in der etruskischen Nekropole von Doganaccia, in der genannten Gruft "Tomba della Regina", die bisher ältesten Malereien dieses vor den Römern in Mittelitalien lebenden Volkes: Darstellungen von Tieren aus dem frühen siebten vorchristlichen Jahrhundert.
Nicht nur das Studium und die Konservierung dieser Malereien stehen aufgrund der neuesten Sparmaßnahmen auf dem Spiel. Auch die Präsenz der Archäologen selbst. Das Ministerium zahlt nämlich keine Benzinkosten mehr, um zu archäologischen Grabungsstätten zu kommen. Die Mitarbeiter sollen jetzt öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Im Fall der meisten etruskischen Grabungsorte bedeutet das auch mehrere Kilometer Fußweg, bei Wind und Wetter und fast immer über nicht asphaltierte Straßen oder Wege. Oder die Archäologen zahlen ihr Benzin selbst. Armes Italien.
Mit der Grabungskelle zeigt der amerikanische Archäologe Aaron Steinman auf das Erdreich. Darin bekommt der Besucher Säulen zu sehen, Kapitelle, Skulpturen und Marmordekorationen. In viele Stücke zerbrochen, sicherlich, aber auch der Laie erkennt auf Anhieb, dass sich diese archäologischen Funde wieder zusammensetzen lassen.
Steinman: "Das Ungewöhnliche dieses Fundes besteht darin, dass, obwohl die Säulen und die Reste zerbrochen sind, alle dekorativen Elemente erhalten blieben. Es ist ein Wunder, dass diese Stücke nicht von Kunsträubern entdeckt oder während früherer Jahrhunderte zur Ausschmückung römischer Paläste benutzt wurden."
Der Archäologe ist davon überzeugt, dass eine mittelalterliche Überschwemmung für den relativ gut erhaltenen Zustand des Fundes an der römischen Via Flaminia verantwortlich ist: Der Schlamm vergrub die antiken Bauten komplett.
Der Tempel ist eines von drei Mausoleen. Das am besten Erhaltene wurde, wie Inschriften verraten, von einem römischen General errichtet, der im zweiten nachchristlichen Jahrhundert lebte. Die Experten beurteilen den Fund als sensationell. Nur selten werden antike Gebäude gefunden, die sich so gut wieder rekonstruieren lassen. Der Traum der Architekten: ein neuer archäologischer Park mit den drei Mausoleen.
Doch daran ist momentan nicht zu denken. Die Sparschere des Kulturministeriums hat auch im Bereich Archäologie tiefe Einschnitte zur Folge. Dass in der letzten Zeit erstaunliche antike Funde zutage gefördert wurden, freut die Archäologen sehr. Doch sie befürchten, dass die neuesten Grabungsgebiete wieder zugeschüttet werden, wie andernorts bereits geschehen. In der gigantischen Villa von Kaiser Hadrian bei Tivoli zum Beispiel. Dort wurde vor rund einem Jahr die riesige Eingangstreppe wiederentdeckt. Weil schon damals Finanzmittel fehlten, kippte man die Treppe wieder mit Erde zu.
Nach der neuesten Sparwelle verfügen die Archäologen über noch weniger Geld. Ein anderes Beispiel? Vor Kurzem erst wurde eine Villa aus republikanischer Zeit bei der Via Prenestina in Rom gefunden. Einer der Archäologen ist Stefano Isotta:
"Zum ersten Mal überhaupt verfügen wir hier über eine Villa, die zerstört wurde, um die Erinnerung an deren Bewohner auszulöschen. Das schien damals häufig vorgekommen zu sein, denn nach der Abschaffung der Monarchie musste sich die junge Republik gegen ihre Feinde verteidigen."
Das einstmals großflächige Gebäude wurde, wie Dokumente belegen, 434 vor Christus ganz bewusst vom römischen Senat zerstört. Sein Besitzer soll an einer monarchistischen Verschwörung mitgewirkt haben. Es war damals üblich, dass man Verschwörer tötet und deren Behausungen dem Erdboden gleichmacht. Ein Gesetz, das aus antiken Schriften bekannt war, für das man aber nie einen archäologischen Nachweis fand.
Nördlich von Rom, bei Tarquinia, entdeckten Archäologen in der etruskischen Nekropole von Doganaccia, in der genannten Gruft "Tomba della Regina", die bisher ältesten Malereien dieses vor den Römern in Mittelitalien lebenden Volkes: Darstellungen von Tieren aus dem frühen siebten vorchristlichen Jahrhundert.
Nicht nur das Studium und die Konservierung dieser Malereien stehen aufgrund der neuesten Sparmaßnahmen auf dem Spiel. Auch die Präsenz der Archäologen selbst. Das Ministerium zahlt nämlich keine Benzinkosten mehr, um zu archäologischen Grabungsstätten zu kommen. Die Mitarbeiter sollen jetzt öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Im Fall der meisten etruskischen Grabungsorte bedeutet das auch mehrere Kilometer Fußweg, bei Wind und Wetter und fast immer über nicht asphaltierte Straßen oder Wege. Oder die Archäologen zahlen ihr Benzin selbst. Armes Italien.