Tell Rehov ist eine Fundstelle im Norden Israels, die Archäologen schon viel über die Lebensweise der Menschen im Nahen Osten verraten hat. Vor drei Jahren entdeckten Forscher dort die Überreste von mehr als 30 zylinderförmigen Behausungen, die sie als Bienenstöcke identifizierten. Dass es wirklich Bienen waren, die einst darin lebten, belegen die Forscher nun mit handfesten Beweisen. Guy Bloch von der Universität in Jerusalem und seine Kollegen entdeckten im Inneren der Bienenstöcke Flügel, Beine und Köpfe von Arbeiterinnen, Drohnen und sogar Bienenlarven. Diese Überreste waren in eine dunkle, glänzende Masse eingeschlossen – die Wissenschaftler vermuten, dass es Honig war.
"Diese Überreste befanden sich trotz ihres Alters in einem erstaunlich guten Zustand. Wir haben sie unter dem Elektronenmikroskop untersucht und die Aufnahmen mit einer Datenbank verglichen, in der Bilder von allen Unterarten der Honigbiene gespeichert sind. Dabei kam heraus, dass die Überreste zu einer Unterart der Honigbiene gehören, die in dieser Gegend nicht heimisch ist. Sie ähnelt stark der anatolischen Honigbiene. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Menschen die Bienen extra aus Kleinasien für ihre Zucht importiert haben."
Die anatolische Unterart der Honigbiene ist weniger aggressiv und produziert mehr Honig als die syrische. Guy Bloch und seine Kollegen nehmen an, dass die Menschen in Israel dies wussten und deshalb die fleißigeren Bienenvölker aus Kleinasien importierten. Die entdeckten Bienenstöcke bestehen aus ungebranntem Ton, der mit Stroh vermischt wurde. Damit wohnten die Bienen schon vor 3000 Jahren ziemlich modern.
"In Israel, Jordanien, Ägypten und sogar in Usbekistan werden sehr ähnliche Zylinder heute noch für die Bienenzucht benutzt. Die Imkerei war damals überhaupt schon ziemlich fortschrittlich: Die Bienen waren zwar aggressiv, doch die Menschen konnten mit ihnen umgehen. Sie haben die Tiere mitten in der Stadt gehalten. Offenbar wussten die Menschen damals auch schon, wie man die besseren Zuchtlinien auswählt, wie sie Bienen unterscheiden konnten und wie man sie transportiert."
Antike Wandmalereien und Texte lassen vermuten, dass die ersten Imker schon vor mehr als 3000 Jahren im Nahen Osten lebten. Doch die Tonzylinder aus Tell Rehov sind die bisher ältesten handfesten Beweise.
"Ich vermute, dass die Menschen schon sehr viel früher Bienen gezüchtet haben. In Israel haben die Menschen bis jetzt gedacht, dass es damals noch keine Bienenzucht gab, weil nichts davon in der Bibel erwähnt ist. Das Wort "Honig" kommt dort zwar häufiger vor, doch bisher ging man davon aus, dass damit der Saft von Früchten gemeint war."
Die neuen Funde werden das nun ändern, meint Guy Bloch. Dass die Bienenzucht offenbar schon seit Jahrtausenden erfolgreich war, könnte auch die Sichtweise heutiger Imker verändern. Denn dass Parasiten und Krankheitserreger ganze Bienenvölker dahinraffen, ist eine neue Entwicklung.
"Viele Probleme mit Krankheiten lassen sich darauf zurückführen, dass wir durch die Zucht die genetische Vielfalt der Bienen vermindert haben. Heutzutage wird weltweit meist nur noch eine einzige Unterart der Honigbiene eingesetzt und andere, einheimische Arten dadurch verdrängt. Das macht die gezüchteten Bienen natürlich viel anfälliger für Krankheiten. Wir sollten daher andere Unterarten wie zum Beispiel die in Schweden und Deutschland heimische schwarze Honigbiene stärker schützen."
"Diese Überreste befanden sich trotz ihres Alters in einem erstaunlich guten Zustand. Wir haben sie unter dem Elektronenmikroskop untersucht und die Aufnahmen mit einer Datenbank verglichen, in der Bilder von allen Unterarten der Honigbiene gespeichert sind. Dabei kam heraus, dass die Überreste zu einer Unterart der Honigbiene gehören, die in dieser Gegend nicht heimisch ist. Sie ähnelt stark der anatolischen Honigbiene. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Menschen die Bienen extra aus Kleinasien für ihre Zucht importiert haben."
Die anatolische Unterart der Honigbiene ist weniger aggressiv und produziert mehr Honig als die syrische. Guy Bloch und seine Kollegen nehmen an, dass die Menschen in Israel dies wussten und deshalb die fleißigeren Bienenvölker aus Kleinasien importierten. Die entdeckten Bienenstöcke bestehen aus ungebranntem Ton, der mit Stroh vermischt wurde. Damit wohnten die Bienen schon vor 3000 Jahren ziemlich modern.
"In Israel, Jordanien, Ägypten und sogar in Usbekistan werden sehr ähnliche Zylinder heute noch für die Bienenzucht benutzt. Die Imkerei war damals überhaupt schon ziemlich fortschrittlich: Die Bienen waren zwar aggressiv, doch die Menschen konnten mit ihnen umgehen. Sie haben die Tiere mitten in der Stadt gehalten. Offenbar wussten die Menschen damals auch schon, wie man die besseren Zuchtlinien auswählt, wie sie Bienen unterscheiden konnten und wie man sie transportiert."
Antike Wandmalereien und Texte lassen vermuten, dass die ersten Imker schon vor mehr als 3000 Jahren im Nahen Osten lebten. Doch die Tonzylinder aus Tell Rehov sind die bisher ältesten handfesten Beweise.
"Ich vermute, dass die Menschen schon sehr viel früher Bienen gezüchtet haben. In Israel haben die Menschen bis jetzt gedacht, dass es damals noch keine Bienenzucht gab, weil nichts davon in der Bibel erwähnt ist. Das Wort "Honig" kommt dort zwar häufiger vor, doch bisher ging man davon aus, dass damit der Saft von Früchten gemeint war."
Die neuen Funde werden das nun ändern, meint Guy Bloch. Dass die Bienenzucht offenbar schon seit Jahrtausenden erfolgreich war, könnte auch die Sichtweise heutiger Imker verändern. Denn dass Parasiten und Krankheitserreger ganze Bienenvölker dahinraffen, ist eine neue Entwicklung.
"Viele Probleme mit Krankheiten lassen sich darauf zurückführen, dass wir durch die Zucht die genetische Vielfalt der Bienen vermindert haben. Heutzutage wird weltweit meist nur noch eine einzige Unterart der Honigbiene eingesetzt und andere, einheimische Arten dadurch verdrängt. Das macht die gezüchteten Bienen natürlich viel anfälliger für Krankheiten. Wir sollten daher andere Unterarten wie zum Beispiel die in Schweden und Deutschland heimische schwarze Honigbiene stärker schützen."