Hamburg
Antisemitismus-Beauftragter drängt auf Absage der Auftritte von Comedian Nizar Akremi

Der Antisemitismus-Beauftragte der Stadt Hamburg, Hensel, hat sich für eine Absage der geplanten Auftritte des Comedian Nizar Akremi ausgesprochen.

    Comedian Nizar
    Comedian Nizar (imago)
    In anderen Städten seien bereits zu Recht Absagen erfolgt - Hamburg sollte es ihnen gleichtun, erklärte Hensel und verwies auf Fulda, Berlin, Leverkusen, Kaiserslautern, Leipzig und Erfurt. Akremi, der zuletzt wegen behindertenfeindlichen Äußerungen kritisiert wurde, will im November und Januar in Hamburg auftreten. Hensel führte aus, der Comedian sei bereits in seinem Youtube-Programm mit seinen antisemitischen Erzählungen aufgefallen. So habe er Juden als Goldmünzen fangende Kaufleute mit Hakennasen dargestellt. Zudem verbreite er auf der Plattform X Dämonisierungen von und Propaganda gegen Juden sowie den Staat Israel. Offener Hass sei nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. Sie finde ihre Grenzen dort, wo Hassrede gegen Minderheiten offen zutage trete.
    Akremi und sein Kollege Shayan Garcia hatten gestern die Kritik an sich zurückgewiesen. Es werde versucht, Menschen wegen eines Witzes, der einigen nicht gefallen habe, systematisch zu zerstören, teilten sie mit. Während der Aufnahme einer Ausgabe ihres Podcasts "Die Deutschen" mit Luke Mockridge als Gast, wurden zunächst Menschen mit Behinderungen nachgeäfft und verspottet. Mockridge beteiligte sich an den herablassenden Darstellungen insbesondere von Athleten der Paralympischen Spiele in Paris.
    Der TV-Sender Sat.1 setzte daraufhin Mockridges neue Show mit ihm "Was ist in der Box?" vorerst ab. Auch mehrere seiner Auftritte wurden gestrichen.
    Diese Nachricht wurde am 13.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.