Die ESA-Projektwissenschaftlerin für Hubble und Webb ist Antonella Nota. Als – salopp formuliert – europäische Chef-Astronomin der beiden arbeitet sie am Institut der Weltraumteleskope in Baltimore in den USA.
Sie plant die wissenschaftlichen Projekte und versucht, die Fachleute in Europa so gut wie möglich einzubinden.
Sie selbst erforscht junge massereiche Sternhaufen. Antonella Nota hat mit Hubble beobachtet, wie diese Sterne entstehen und sich entwickeln.
Künftig hofft sie auf noch bessere Daten mit dem James-Webb-Teleskop – denn das sieht noch schärfer und arbeitet zudem im Bereich der Infrarotstrahlung. Da lassen sich entstehende Sternhaufen besonders gut untersuchen.
Allerdings bekommt auch eine Projektwissenschaftlerin keine Beobachtungszeit geschenkt. Antonella Nota muss sich genauso bewerben wie die Kolleginnen und Kollegen.
Dass sie überhaupt Europas Repräsentantin bei den zwei wichtigsten Teleskopen ist, hätte während ihres Studiums in Padua kaum jemand geglaubt. Kürzlich erinnerte sie sich in einem Gespräch, dass anfangs Frauen das Observatorium der Universität nicht einmal betreten durften – weil die Männer fürchteten, sie würden die Instrumente kaputt machen.
Aus der vermeintlichen Teleskopzerstörerin wurde einige Jahre später Europas Chefin der wertvollsten Fernrohre überhaupt.