"Ich, Dag Hammarskjöld, schwöre feierlich, mit aller Treue, Verschwiegenheit und Sorgfalt die Funktionen auszuüben, die mir als Generalsekretär der Vereinten Nationen anvertraut werden, in diesen Funktionen und in meinem Verhalten nur die Interessen der UNO zu berücksichtigen und von keiner Regierung oder Autorität außerhalb der UNO Anweisungen einzuholen oder anzunehmen."
Als der damalige stellvertretende schwedische Außenminister im April 1953 zum wichtigsten Mann der Weltorganisation ernannt wurde, galt er zunächst als schwacher Kandidat. Die Großmächte hatten seiner Wahl nur zugestimmt, weil Hammarskjöld der Ruf eines Verwaltungsbeamten anhing, den zu kontrollieren nicht allzu schwer fallen sollte. Doch Hammarskjöld erwies sich durch sein diplomatisches Geschick bei der Freilassung amerikanischer Piloten aus chinesischer Gefangenschaft in der Folge des Koreakrieges sowie durch sein beherztes Eingreifen in der Suez-Krise schnell als selbstbewusster Politiker.
Nach seiner Wiederwahl 1957 machte er sich vor allem zum Anwalt der Dritten Welt. Das stieß nicht nur bei den Kolonialmächten auf Widerstand, sondern auch bei der Sowjetunion, die ihren Einfluss auf die nach Unabhängigkeit strebenden Länder ausdehnen wollte. Im Herbst 1960 forderte der sowjetische Staats- und Parteichef Chruschtschow in der UN-Vollversammlung den Rücktritt des Generalsekretärs. Dieser sei ein Repräsentant der kapitalistischen Länder. Hammarskjöld lehnte ab.
"Es ist nicht die Sowjetunion oder eine andere Großmacht, welche die Vereinten Nationen zu ihrem Schutz braucht. Es sind alle anderen. Ich werde daher auf meinem Posten bleiben als Diener der Organisation im Interesse all dieser anderen Nationen, solange sie es wünschen."
Ein Land, das sich schutzsuchend an die Vereinten Nationen gewandt hatte, war die ehemalige belgische Kolonie Kongo. Unmittelbar nach der Unabhängigkeit des Staates im Juni 1960 hatte sich die rohstoffreiche Provinz Katanga abgespalten und damit die Zentralregierung massiv geschädigt. Hammarskjöld wollte die Spaltung des Landes, die Belgien aber auch die USA aus wirtschaftlichen Gründen unterstützten, mit allen Mitteln verhindern.
"Wenn dieser Trick, den rohstoffreichsten Teil eines in die scheinbare Unabhängigkeit entlassenen Nationalstaates einfach aufzuspalten, Schule macht und zum Vorbild für andere Kolonialmächte wird, dann wird der Prozess einer weitgehend friedlichen Entkolonialisierung endgültig scheitern."
Als der UN-Generalsekretär im September 1961 in den Kongo reiste, war die Situation äußerst angespannt, betont der Jenaer Politik-Professor und Hammarskjöld-Experte Manuel Fröhlich.
"Hammarskjöld hat sich entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen, mit dem Sezessionistenführer in Katanga, mit Moïse Tschombé, direkt zu verhandeln. Und das hat ihn dazu bewegt, diesen Flug anzusetzen nach Ndola im heutigen Sambia, wo er mit Tschombé zusammenkommen sollte, um über eine Lösung dieser in der Eskalation befindlichen Krise zu beraten."
Am 18. September, kurz nach Mitternacht, setzt die Maschine aus Kinshasa zum Landeanflug an. Wenig später explodiert sie. Rund zwölf Stunden später werden die Leichen Hammarskjölds und seiner Begleiter gefunden. Die Gründe für den Absturz der Maschine – ein Unfall, ein Anschlag oder eine gescheiterte Entführung – sind bis heute umstritten.
"Es gibt unterschiedliche Interview- und Zeugenaussagen. Die damaligen Untersuchungsberichte hielten die Unfalltheorie für die wahrscheinlichste, hielten aber auch fest, dass keine andere der anderen Theorien definitiv ausgeschlossen werden kann, und das ist, mit einigen kleinen Erkenntnisgewinnen hier und da, eigentlich bis heute der Sachstand dazu."
Nach seinem Tod wird in Hammarskjölds Wohnung in New York sein Tagebuch gefunden. Darin wird deutlich, was bislang nur wenige enge Vertraute wussten. Hammarskjöld war ein tief religiöser Mensch.
"Wenn man etwas übergreifend neben den politischen konkreten Leistungen sucht nach dem, was von Hammarskjöld bleibt, dann ist es sicherlich das Zeugnis einer Persönlichkeit, die ein kontemplatives Denken, die Reflexion in der eigenen Persönlichkeit und Möglichkeiten, auch in einer religiösen Absicht, verbunden hat auch mit ganz konkreter Politik, die Diplomatie und Philosophie verbunden hat in einem ganz besonderen Maße und da aus dem 20. Jahrhundert sicherlich auch heraussticht."
Als der damalige stellvertretende schwedische Außenminister im April 1953 zum wichtigsten Mann der Weltorganisation ernannt wurde, galt er zunächst als schwacher Kandidat. Die Großmächte hatten seiner Wahl nur zugestimmt, weil Hammarskjöld der Ruf eines Verwaltungsbeamten anhing, den zu kontrollieren nicht allzu schwer fallen sollte. Doch Hammarskjöld erwies sich durch sein diplomatisches Geschick bei der Freilassung amerikanischer Piloten aus chinesischer Gefangenschaft in der Folge des Koreakrieges sowie durch sein beherztes Eingreifen in der Suez-Krise schnell als selbstbewusster Politiker.
Nach seiner Wiederwahl 1957 machte er sich vor allem zum Anwalt der Dritten Welt. Das stieß nicht nur bei den Kolonialmächten auf Widerstand, sondern auch bei der Sowjetunion, die ihren Einfluss auf die nach Unabhängigkeit strebenden Länder ausdehnen wollte. Im Herbst 1960 forderte der sowjetische Staats- und Parteichef Chruschtschow in der UN-Vollversammlung den Rücktritt des Generalsekretärs. Dieser sei ein Repräsentant der kapitalistischen Länder. Hammarskjöld lehnte ab.
"Es ist nicht die Sowjetunion oder eine andere Großmacht, welche die Vereinten Nationen zu ihrem Schutz braucht. Es sind alle anderen. Ich werde daher auf meinem Posten bleiben als Diener der Organisation im Interesse all dieser anderen Nationen, solange sie es wünschen."
Ein Land, das sich schutzsuchend an die Vereinten Nationen gewandt hatte, war die ehemalige belgische Kolonie Kongo. Unmittelbar nach der Unabhängigkeit des Staates im Juni 1960 hatte sich die rohstoffreiche Provinz Katanga abgespalten und damit die Zentralregierung massiv geschädigt. Hammarskjöld wollte die Spaltung des Landes, die Belgien aber auch die USA aus wirtschaftlichen Gründen unterstützten, mit allen Mitteln verhindern.
"Wenn dieser Trick, den rohstoffreichsten Teil eines in die scheinbare Unabhängigkeit entlassenen Nationalstaates einfach aufzuspalten, Schule macht und zum Vorbild für andere Kolonialmächte wird, dann wird der Prozess einer weitgehend friedlichen Entkolonialisierung endgültig scheitern."
Als der UN-Generalsekretär im September 1961 in den Kongo reiste, war die Situation äußerst angespannt, betont der Jenaer Politik-Professor und Hammarskjöld-Experte Manuel Fröhlich.
"Hammarskjöld hat sich entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen, mit dem Sezessionistenführer in Katanga, mit Moïse Tschombé, direkt zu verhandeln. Und das hat ihn dazu bewegt, diesen Flug anzusetzen nach Ndola im heutigen Sambia, wo er mit Tschombé zusammenkommen sollte, um über eine Lösung dieser in der Eskalation befindlichen Krise zu beraten."
Am 18. September, kurz nach Mitternacht, setzt die Maschine aus Kinshasa zum Landeanflug an. Wenig später explodiert sie. Rund zwölf Stunden später werden die Leichen Hammarskjölds und seiner Begleiter gefunden. Die Gründe für den Absturz der Maschine – ein Unfall, ein Anschlag oder eine gescheiterte Entführung – sind bis heute umstritten.
"Es gibt unterschiedliche Interview- und Zeugenaussagen. Die damaligen Untersuchungsberichte hielten die Unfalltheorie für die wahrscheinlichste, hielten aber auch fest, dass keine andere der anderen Theorien definitiv ausgeschlossen werden kann, und das ist, mit einigen kleinen Erkenntnisgewinnen hier und da, eigentlich bis heute der Sachstand dazu."
Nach seinem Tod wird in Hammarskjölds Wohnung in New York sein Tagebuch gefunden. Darin wird deutlich, was bislang nur wenige enge Vertraute wussten. Hammarskjöld war ein tief religiöser Mensch.
"Wenn man etwas übergreifend neben den politischen konkreten Leistungen sucht nach dem, was von Hammarskjöld bleibt, dann ist es sicherlich das Zeugnis einer Persönlichkeit, die ein kontemplatives Denken, die Reflexion in der eigenen Persönlichkeit und Möglichkeiten, auch in einer religiösen Absicht, verbunden hat auch mit ganz konkreter Politik, die Diplomatie und Philosophie verbunden hat in einem ganz besonderen Maße und da aus dem 20. Jahrhundert sicherlich auch heraussticht."