"Sie wissen, der öffentliche Verkehr wird zur Hälfte aus Steuergeldern finanziert und zur Hälfte durch Fahrgäste, weil sie ihren Fahrschein zahlen. Also bitte entwickeln Sie alles, was den Kunden hilft, aber die Bitte, die ich habe, keine Schwarzfahrer-App zu entwickeln."
Die Schwarzfahrer-App, die verrät, in welcher Bahn gerade Fahrkarten kontrolliert werden, dürfte Hans-Werner Franz, dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, seit dieser Woche keine schlaflosen Nächte mehr bereiten. Er hat Besseres. Innerhalb nur eines Tages und einer langen Nacht entwickelten mehr als 150 Hacker und Informatikstudenten Apps, die nicht nur den Tarif- und Fahrplandschungel lichten, sondern klare Vorteile des Öffentlichen Nahverkehrs zeigen:
"Heute gibt es genug Menschen, die gar nicht im Kopf haben, dass es für ihr Ziel, das sie erreichen wollen, eine gute Verbindung gibt. Und da können solche Entwicklungen, Apps oder wie man sie auch immer nennt darauf hinweisen, um einfach mal zu erwägen, macht es vielleicht Sinn, für diesen Weg den ÖPNV zu nehmen?"
Bis die ersten Apps vorgestellt wurden, sollten noch sechs bis zwölf Stunden vergehen. Programmierkenntnisse waren nicht zwingend nötig, um am ersten Entwicklertag teilnehmen zu dürfen, die Idee für eine sinnvolle App genügte. So bildeten sich in einem ehemaligen Supermarkt, in der Nähe des Berliner Nahverkehrskreuzes Gesundbrunnen, schnell Gruppen aus Menschen, die sich ergänzten und erst mal begannen, auf Papier das grafische Erscheinungsbild ihres Gemeinschaftswerks zu skizzieren, dazu dann die gewünschten Eigenschaften, um später beides in akribischer Kleinarbeit auf den Rechnern zu funktionsfähigen Apps zu kombinieren - Unterbrochen nur von gelegentlichen Präsentationen fertiger Apps. Zum Beispiel kann man mit dieser Zugverbindungen der Deutschen Bahn an Freunde senden:
"Klick dann hier drauf – und dann habe ich hier eine neue URL. Und die kann ich aufmachen und wenn alles funktioniert, dann kommt jetzt auch die richtige Auskunft, die ich eben ausgewählt habe, auch mit dem richtigen aufgeklappten Ergebnis. Also die App ist schon super praktisch, total fertig – aber sowas Nützliches brauchen wir weiterhin."
Nützlich ist auch eine App, die anzeigt, ob man an der Bushaltestelle auf der richtigen Straßenseite wartet. Eine App von Thomas Kollbach zeigt an, wann man das Haus verlassen sollte, um die Haltestelle genau in dem Moment zu erreichen, wenn der Bus kommt.
"Foursquare ist so ein ortsbasierter Dienst, so ein Social Network, wo man sich an Orten einchecken kann und sagen kann, 'ich bin jetzt hier'. Da habe ich gedacht, wenn man schnell von einem Ort zum anderen kommen möchte mit der BVG, dann ist es einfacher, einfach den Foursquare-Ort auszuwählen, von dem man kommt und zu dem man gehen will, als über eine Datenbank immer zu schauen, wo ist denn der nächste U-Bahnhof. Und da mache ich eine kleine iPhone-Anwendung, die das beschleunigt. Aber man muss erst die Daten zusammenkratzen, die man braucht."
Ausgerechnet zur Premiere stehen den Entwicklern die Daten Berliner U- und S-Bahnen nur als sogenannte Solldaten zur Verfügung, nicht als Echtzeitdaten, angeblich wegen miteinander inkompatibler Ortungs- Systeme der beiden Verkehrsbetriebe. Solche Probleme sehen die am Ende übermüdeten App-Entwickler aber eher als Herausforderung, zu Hause weiterzumachen, denn die Schnittstellen zum Datenpool bleiben vorerst offen, sagt Jürgen Roß, Leiter der Fahrgast- Information des VBB:
"Wir hätten es als Verkehrsverbund so nicht realisieren können. Wir haben unsere eigenen Apps in unserer Informationsfamilie, aber eine Verknüpfung mit anderen Diensten wäre für uns nicht finanzierbar."
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bemüht sich, zum nächsten Entwicklertag,- der nach diesem Erfolg gesichert sein dürfte, - auch Echtzeitdaten der S- und U-Bahn zur Verfügung zu stellen und vielleicht sogar die der Deutschen Bahn.
"Wir haben gelernt, dass Nahverkehrsdaten viel, viel attraktiver sind, als wir immer gedacht haben und in sofern ist das heute ein erster Meilenstein, der Lust macht auf mehr."
Link zur Seite von Apps & the City
Die Schwarzfahrer-App, die verrät, in welcher Bahn gerade Fahrkarten kontrolliert werden, dürfte Hans-Werner Franz, dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, seit dieser Woche keine schlaflosen Nächte mehr bereiten. Er hat Besseres. Innerhalb nur eines Tages und einer langen Nacht entwickelten mehr als 150 Hacker und Informatikstudenten Apps, die nicht nur den Tarif- und Fahrplandschungel lichten, sondern klare Vorteile des Öffentlichen Nahverkehrs zeigen:
"Heute gibt es genug Menschen, die gar nicht im Kopf haben, dass es für ihr Ziel, das sie erreichen wollen, eine gute Verbindung gibt. Und da können solche Entwicklungen, Apps oder wie man sie auch immer nennt darauf hinweisen, um einfach mal zu erwägen, macht es vielleicht Sinn, für diesen Weg den ÖPNV zu nehmen?"
Bis die ersten Apps vorgestellt wurden, sollten noch sechs bis zwölf Stunden vergehen. Programmierkenntnisse waren nicht zwingend nötig, um am ersten Entwicklertag teilnehmen zu dürfen, die Idee für eine sinnvolle App genügte. So bildeten sich in einem ehemaligen Supermarkt, in der Nähe des Berliner Nahverkehrskreuzes Gesundbrunnen, schnell Gruppen aus Menschen, die sich ergänzten und erst mal begannen, auf Papier das grafische Erscheinungsbild ihres Gemeinschaftswerks zu skizzieren, dazu dann die gewünschten Eigenschaften, um später beides in akribischer Kleinarbeit auf den Rechnern zu funktionsfähigen Apps zu kombinieren - Unterbrochen nur von gelegentlichen Präsentationen fertiger Apps. Zum Beispiel kann man mit dieser Zugverbindungen der Deutschen Bahn an Freunde senden:
"Klick dann hier drauf – und dann habe ich hier eine neue URL. Und die kann ich aufmachen und wenn alles funktioniert, dann kommt jetzt auch die richtige Auskunft, die ich eben ausgewählt habe, auch mit dem richtigen aufgeklappten Ergebnis. Also die App ist schon super praktisch, total fertig – aber sowas Nützliches brauchen wir weiterhin."
Nützlich ist auch eine App, die anzeigt, ob man an der Bushaltestelle auf der richtigen Straßenseite wartet. Eine App von Thomas Kollbach zeigt an, wann man das Haus verlassen sollte, um die Haltestelle genau in dem Moment zu erreichen, wenn der Bus kommt.
"Foursquare ist so ein ortsbasierter Dienst, so ein Social Network, wo man sich an Orten einchecken kann und sagen kann, 'ich bin jetzt hier'. Da habe ich gedacht, wenn man schnell von einem Ort zum anderen kommen möchte mit der BVG, dann ist es einfacher, einfach den Foursquare-Ort auszuwählen, von dem man kommt und zu dem man gehen will, als über eine Datenbank immer zu schauen, wo ist denn der nächste U-Bahnhof. Und da mache ich eine kleine iPhone-Anwendung, die das beschleunigt. Aber man muss erst die Daten zusammenkratzen, die man braucht."
Ausgerechnet zur Premiere stehen den Entwicklern die Daten Berliner U- und S-Bahnen nur als sogenannte Solldaten zur Verfügung, nicht als Echtzeitdaten, angeblich wegen miteinander inkompatibler Ortungs- Systeme der beiden Verkehrsbetriebe. Solche Probleme sehen die am Ende übermüdeten App-Entwickler aber eher als Herausforderung, zu Hause weiterzumachen, denn die Schnittstellen zum Datenpool bleiben vorerst offen, sagt Jürgen Roß, Leiter der Fahrgast- Information des VBB:
"Wir hätten es als Verkehrsverbund so nicht realisieren können. Wir haben unsere eigenen Apps in unserer Informationsfamilie, aber eine Verknüpfung mit anderen Diensten wäre für uns nicht finanzierbar."
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bemüht sich, zum nächsten Entwicklertag,- der nach diesem Erfolg gesichert sein dürfte, - auch Echtzeitdaten der S- und U-Bahn zur Verfügung zu stellen und vielleicht sogar die der Deutschen Bahn.
"Wir haben gelernt, dass Nahverkehrsdaten viel, viel attraktiver sind, als wir immer gedacht haben und in sofern ist das heute ein erster Meilenstein, der Lust macht auf mehr."
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