Professor Bernd Brügge vom Lehrstuhl für angewandte Softwaretechnik der TU München führt sein iPhone vor. Besonders intensiv nutzt er ein kleines Programm, das – gekoppelt mit einer elektronischen Waage - sein Körpergewicht protokolliert:
"So dann kann ich mir das anschauen, meine Gewichtskurve. Sie sehen hier Schwankungen: Da war ich in Portland auf einem Business-Tripp, hab ich gleich wieder zugenommen. Hier war ich auf dem Berg, hab ich abgenommen. Und jetzt versuche ich gerade, während der Konferenz das Gewicht zu halten."
Eine App. Das Wort kann alles Mögliche bedeuten, kleine Programme für das Smartphone oder große, die auf vielen Prozessoren in der Cloud laufen, so genannte Web-Apps. Professor Brügge haben es vor allem die kleinen angetan.
"App ist so ein Begriff. Der hat sich eingebürgert. Ich würde sagen: klein, benutzbar, gutes Benutzergefühl und performant."
Und diese Apps haben die Welt der Programmierer verändert. Eine ganze App-Economy ist entstanden. Die kleinen Programme entstehen in großer Zahl und extrem schnell:
"Wenn wir Systeme bauen, versuchen wir sie so schnell wie möglich demonstrierbar zu machen. Wir nennen das vertikale Integration. Wir nehmen eine Funktion und bauen die sofort von der Benutzerschnittstelle über die Middleware bis zur Datenbank. Und dann geben wir sie dem Endbenutzer und sagen: Hier, probier mal."
Zweierlei nun könnte die App Economy in nächster Zeit gehörig durcheinander wirbeln. Da ist zum einen der Siegeszug von Android. Nach den Zahlen der Gartner Group von dieser Woche läuft Googles Betriebssystem mittlerweile auf jedem zweiten neuverkauften Smartphone:
"Wir haben hier natürlich zwei Aspekte zu berücksichtigen. Der eine ist: Apple war natürlich der erste, der im Markt war. Von daher sind natürlich viele Entwickler auf Apple angesprungen. Android, das sehen wir an vielen Zahlen, holt deutlich auf. Und die Entwickler folgen dem Goldrausch. Das heißt: Sie werden natürlich auch in Zukunft verstärkt auf Android entwickeln",
so Professor Nikolaus Mohr, der Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Accenture. Und dann gibt’s da noch den neuen Web-Standard HTML 5. Den favorisieren die Programmierer, weil es ihnen dann egal sein kann, welcher Betriebssystem-Hersteller gerade führt, sagt Doktor Thomas Alt, der Chef des Software-Hauses Metaio:
"Als App-Entwickler wünscht man sich zunächst einmal, dass man einmal entwickelt, und das läuft auf ganz unterschiedlichen Geräten. Deswegen ist er für App-Entwickler ein sehr interessanter Standard, weil er zunächst einmal theoretisch es ermöglicht, einmal zu entwickeln und auf unterschiedlichen Geräten zu laufen."
Eine HTML-5-basierte App ist eine Web-Page mit eingebettetem Programm-Code. Ausgeführt wird der vom Browser.
"Man muss eine App nicht mehr herunterladen, sondern durch HTML 5 kann man leicht auf die Vielfalt an Inhalten zugreifen",
erläutert Professor Michael Dowling, Innovationsforscher an der Universität Regensburg, die Vorteile des neuen Standards. Allerdings, wie’s bei Standards nun mal so ist. Sie werden häufig äußerst proprietär implementiert. Dr. Thomas Alt:
"Ja, sicher haben natürlich die Gerätehersteller und auch die App-Store-Betreiber ein proprietäres Interesse. Und deshalb liegt es zuerst einmal in der Firmenpolitik der Hersteller, inwieweit sie den Standard unterstützen."
Ob sich der Standard auf Smartphones also wirklich durchsetzen wird, ist noch offen. Hinzu kommt, dass herkömmliche Apps, also proprietäre Programme, die für eine Plattform optimiert sind und die nur eine oder wenige Funktionen erfüllen müssen, natürlich auch schneller sind als ein vollständiger HTML-5-fähiger Browser, zumindest beim Starten. Von daher möchte sich Professor Bernd Brügge denn auch nicht festlegen, wie künftig Apps geschrieben werden. So wie das gegenwärtig geschieht, gefällt's ihm eh schon recht gut.
"Wer da nun gewinnen wird, da möchte ich kein Orakel von Delphi sein. Ich genieße das, dass wir wirklich etwas Neues haben und die Studenten begeistert sind. Jeder hat so das Gefühl: Ich kann in drei Monaten wirklich etwas bauen, was ich dann vielleicht noch in den App-Store stecken kann. Das ist ein starke Motivation für viele."
"So dann kann ich mir das anschauen, meine Gewichtskurve. Sie sehen hier Schwankungen: Da war ich in Portland auf einem Business-Tripp, hab ich gleich wieder zugenommen. Hier war ich auf dem Berg, hab ich abgenommen. Und jetzt versuche ich gerade, während der Konferenz das Gewicht zu halten."
Eine App. Das Wort kann alles Mögliche bedeuten, kleine Programme für das Smartphone oder große, die auf vielen Prozessoren in der Cloud laufen, so genannte Web-Apps. Professor Brügge haben es vor allem die kleinen angetan.
"App ist so ein Begriff. Der hat sich eingebürgert. Ich würde sagen: klein, benutzbar, gutes Benutzergefühl und performant."
Und diese Apps haben die Welt der Programmierer verändert. Eine ganze App-Economy ist entstanden. Die kleinen Programme entstehen in großer Zahl und extrem schnell:
"Wenn wir Systeme bauen, versuchen wir sie so schnell wie möglich demonstrierbar zu machen. Wir nennen das vertikale Integration. Wir nehmen eine Funktion und bauen die sofort von der Benutzerschnittstelle über die Middleware bis zur Datenbank. Und dann geben wir sie dem Endbenutzer und sagen: Hier, probier mal."
Zweierlei nun könnte die App Economy in nächster Zeit gehörig durcheinander wirbeln. Da ist zum einen der Siegeszug von Android. Nach den Zahlen der Gartner Group von dieser Woche läuft Googles Betriebssystem mittlerweile auf jedem zweiten neuverkauften Smartphone:
"Wir haben hier natürlich zwei Aspekte zu berücksichtigen. Der eine ist: Apple war natürlich der erste, der im Markt war. Von daher sind natürlich viele Entwickler auf Apple angesprungen. Android, das sehen wir an vielen Zahlen, holt deutlich auf. Und die Entwickler folgen dem Goldrausch. Das heißt: Sie werden natürlich auch in Zukunft verstärkt auf Android entwickeln",
so Professor Nikolaus Mohr, der Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Accenture. Und dann gibt’s da noch den neuen Web-Standard HTML 5. Den favorisieren die Programmierer, weil es ihnen dann egal sein kann, welcher Betriebssystem-Hersteller gerade führt, sagt Doktor Thomas Alt, der Chef des Software-Hauses Metaio:
"Als App-Entwickler wünscht man sich zunächst einmal, dass man einmal entwickelt, und das läuft auf ganz unterschiedlichen Geräten. Deswegen ist er für App-Entwickler ein sehr interessanter Standard, weil er zunächst einmal theoretisch es ermöglicht, einmal zu entwickeln und auf unterschiedlichen Geräten zu laufen."
Eine HTML-5-basierte App ist eine Web-Page mit eingebettetem Programm-Code. Ausgeführt wird der vom Browser.
"Man muss eine App nicht mehr herunterladen, sondern durch HTML 5 kann man leicht auf die Vielfalt an Inhalten zugreifen",
erläutert Professor Michael Dowling, Innovationsforscher an der Universität Regensburg, die Vorteile des neuen Standards. Allerdings, wie’s bei Standards nun mal so ist. Sie werden häufig äußerst proprietär implementiert. Dr. Thomas Alt:
"Ja, sicher haben natürlich die Gerätehersteller und auch die App-Store-Betreiber ein proprietäres Interesse. Und deshalb liegt es zuerst einmal in der Firmenpolitik der Hersteller, inwieweit sie den Standard unterstützen."
Ob sich der Standard auf Smartphones also wirklich durchsetzen wird, ist noch offen. Hinzu kommt, dass herkömmliche Apps, also proprietäre Programme, die für eine Plattform optimiert sind und die nur eine oder wenige Funktionen erfüllen müssen, natürlich auch schneller sind als ein vollständiger HTML-5-fähiger Browser, zumindest beim Starten. Von daher möchte sich Professor Bernd Brügge denn auch nicht festlegen, wie künftig Apps geschrieben werden. So wie das gegenwärtig geschieht, gefällt's ihm eh schon recht gut.
"Wer da nun gewinnen wird, da möchte ich kein Orakel von Delphi sein. Ich genieße das, dass wir wirklich etwas Neues haben und die Studenten begeistert sind. Jeder hat so das Gefühl: Ich kann in drei Monaten wirklich etwas bauen, was ich dann vielleicht noch in den App-Store stecken kann. Das ist ein starke Motivation für viele."