Der Vorschlag sei Israel über die USA unterbreitet worden. Details würden noch ausgearbeitet. Bisher sei die Haltung der israelischen Regierung ablehnend, hieß es. Die Gründung eines palästinensischen Staates sei dabei der Hauptstreitpunkt.
Vor dem Gaza-Krieg hatte Saudi-Arabien als wichtige Schutzmacht der Palästinenser unter US-Vermittlung bereits Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel geführt, was durch den Krieg aber zum Erliegen kam. Diese sich abzeichnende Annäherung wäre aus Sicht der palästinensischen Terrororganisation Hamas, der libanesischen Hisbollah-Miliz und des Iran als wichtigstem Unterstützer beider Gruppen zu ihrem Schaden gewesen. Das brutale Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels am 7. Oktober war daher von einigen Experten auch als Versuch der Islamisten gesehen worden, die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien zu torpedieren.
Diplomatische Bemühungen um Ende der Kämpfe
Die Nachricht über den arabischen Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, da erneute diplomatische Bemühungen um eine Beendigung der Kämpfe angelaufen sind. Nach den USA verstärken nun auch Deutschland und die EU den Druck auf Gegner einer Zweistaatenlösung für den Nahost-Konflikt.
Bei einem EU-Treffen am Montag in Brüssel wurde Kritik an Israels Ministerpräsident Netanjahu geübt. Dieser hatte am Wochenende deutlich gemacht, dass er eine Zweistaatenlösung nach dem Ende des Gaza-Krieges weiterhin ablehnt. Derweil führte der Nahost-Koordinator von US-Präsident Biden, Brett McGurk, laut US-Medien Gespräche in Ägypten, bevor er nach Katar weiterreiste. Beide Länder sehen sich in einer Vermittlerrolle.
Weiterführende Informationen
Nahost - 100 Tage Krieg im Gazastreifen
Diese Nachricht wurde am 23.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.