Die Zahl der Menschen, die sonn- und feiertags arbeiten steigt. Wer Vollzeit arbeitet, würde oft gerne weniger arbeiten. Und wer Teilzeit arbeitet, gerne mehr. Das sind Ergebnisse einiger Erhebungen, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden.
Bei der Bahn gebe es schon seit 2012 einen Demografietarifvertrag. Der berücksichtige die jeweilige Lebenssituation, so der scheidende Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. Nun konnte sich ein Teil der Beschäftigten für Lohnzuwachs oder mehr Urlaub entscheiden. 56 Prozent, derer die wählen konnten, hätten sich für sechs Tage zusätzliche Freizeit entschieden. Darauf habe man reagiert und über 1000 neue Beschäftige für das kommende Jahr eingestellt. "Ich glaube, dass wir gut daran tun, Rücksicht zu nehmen auf die persönlichen Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Weber.
Die Entscheidung sei vor dem Hintergrund des Arbeitsmarktes, des Wertewandels und vielleicht auch einer "Neupriorisierung der Wertigkeit von Arbeit und Privaten" gefallen. Auch außerhalb des Unternehmens sieht Weber einen generellen Trend: "Nicht nur in der Frage von Flexibilisierung und Individualisierung, sondern auch in der Frage: Welche Arbeit habe ich da zu erledigen. Macht die mir Spaß, gibt die mir etwas Sinnvolles zurück, wie ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen?"
Unternehmen könnten von einer solchen Umstellung auf "gute Arbeit" profitieren. Die Kunden der Bahn erwarteten Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Professionalität. "Wir tun gut daran, diese Mitarbeiter zu unterstützen, indem wir Arbeit vernünftig organisieren."