Finanzen
Arbeitgeber gegen Steueranreize für ausländische Fachkräfte

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dulger, lehnt die von der Bundesregierung geplanten Steueranreize für ausländische Spitzenkräfte ab. Der Vorschlag widerspreche der Gerechtigkeit und sende ein falsches innenpolitisches Signal, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

    Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger bei der Internationalen Handwerksmesse IHM 2023 im Porträt.
    Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger ist gegen Steueranreize für ausländische Fachkräfte (IMAGO / Sven Simon / IMAGO / FrankHoermann / SVEN SIMON)
    Auch dürfte es vielerorts zu Unruhe im Betriebsfrieden führen. Dulger verlangte mehr Netto vom Brutto für alle. Dann sei es auch für ausländische Fachkräfte attraktiv.
    Bundesfinanzminister Lindner von der FDP verteidigte die Pläne und wies zugleich darauf hin, dass die Politik das Gespräch mit den Arbeitgebern suchen werde.

    Bedenken auch beim Arbeitsminister

    Die Ampel-Regierung hatte im Zuge ihrer "Wachstumsinitiative" für Deutschland vorgesehen, dass neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren erst 30, dann 20 und im dritten Jahr dann zehn Prozent vom Bruttolohn steuerfrei stellen können. Kritik daran gab es auch von Arbeitnehmervertretern, etwa von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks sprach sich dagegen aus, einzelne Gruppen zu begünstigen.
    Auch Bundesarbeitsminister Heil von der SPD hatte im Deutschlandfunk Bedenken angemeldet. Er sagte, er sei "nicht furchtbar glücklich, weil es zu Missverständnissen führen kann".
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.