ZDH und Gesamtmetall
Arbeitgeberverbände kritisieren SPD-Vorstoß zur Anhebung des Mindestlohns per Gesetz

Auf Arbeitgeberseite herrscht Unverständnis über den Vorstoß aus der SPD, den Mindestlohn gegebenenfalls per Gesetz auf 15 Euro anzuheben. Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Dittrich, sagte im Dlf, man streite über Dinge, auf die man keinen Einfluss nehmen sollte. Auch der Verband Gesamtmetall übte Kritik.

    Das Bild zeigt Bargeld - ein Zehn-Euro-Schein und Münzen
    Die SPD dringt auf eine Anhebung des Mindestlohns von derzeit 12,82 Euro pro Stunde auf 15 Euro. (IMAGO / Zoonar / IMAGO / Zoonar.com / stockfotos-mg)
    Hauptgeschäftsführer Zander sagte der "Bild"-Zeitung, eine erzwungene Erhöhung auf 15 Euro würde einen Anstieg des Mindestlohns von über 76 Prozent in nur zehn Jahren bedeuten. Die Tariflöhne seien im selben Zeitraum erheblich langsamer gestiegen. Zander warnte, ein Mindestlohn von 15 Euro würde in der aktuellen Wirtschaftskrise schwere ökonomische Schäden anrichten und zu massiv steigenden Preisen etwa bei Friseuren, Bäckern oder in der Gastronomie führen.

    Dittrich: "Deutschland kann sich das nicht leisten"

    Handwerkspräsident Dittrich erinnerte im Deutschlandfunk daran, dass nicht die Politik für die Festsetzung des Mindestlohns zuständig sei, sondern eine Kommission, in der Gewerkschaften, Arbeitgeber und Wissenschaftler vertreten seien. Dittrich betonte, er mache sich Sorgen, dass mit dem Mindestlohn das Tarifgefüge zu stark unter Druck gesetzt werde, in einer Phase, in der Deutschland sich das nicht leisten könne.
    SPD-Generalsekretär Miersch hatte einen gesetzlich verordneten Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde ins Gespräch gebracht, sollte die Mindestlohn-Kommission anders entscheiden.
    Diese Nachricht wurde am 24.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.