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Arbeitsmarkt 2015
Arbeitslosigkeit auf niedrigstem Stand seit 24 Jahren

Die Zahl der Arbeitslosen ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1991 gesunken. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im Schnitt 2,795 Millionen Menschen als arbeitslos registriert. Laut BA-Chef Weise war die Arbeitslosigkeit im Dezember allein aus jahreszeitlichen Gründen leicht angestiegen.

    Die Eingangstür des Jobcenters in Schwerin.
    Experten erwarten, dass 2016 gleichzeitig die Anzahl der Erwerbstätigen und Beschäftigten einen Höchststand erreicht als auch die Arbeitslosigkeit steigt. (dpa/Jens Büttner)
    "Arbeitskräftenachfrage und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung entwickeln sich weiter positiv", sagte der Behördenchef Frank-Jürgen Weise. Durch die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt beendete die BA das Jahr 2015 mit einem Überschuss von rund 3,7 Milliarden Euro. Im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit um 48.000 auf derzeit rund 2,7 Millionen, die Arbeitslosenquote betrug 6,1 Prozent. Rechnet man die jahreszeitlichen Schwankungen heraus, ging die Arbeitslosigkeit auch im Dezember zurück, sogar stärker, als Banken-Volkswirte erwartet hatten.
    Durch Flüchtlinge wird Zahl der Arbeitslosen steigen
    Für das gerade begonnene Jahr rechnen Experten damit, dass die Arbeitslosigkeit zunächst weiter abnimmt, aber im Verlauf des Jahres ansteigt, wenn immer mehr Flüchtlinge nach einer Beschäftigung suchen. Experten erwarten, dass gleichzeitig die Anzahl der Erwerbstätigen und Beschäftigten einen Höchststand erreicht als auch die Arbeitslosigkeit steigt.
    Jede zweite der insgesamt zwei Millionen neuen Stellen ist in den vergangenen Jahren nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) von Migranten besetzt worden. "Migranten haben einen großen Anteil am Rekordstand bei der Beschäftigung in Deutschland heute", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
    Ein Jahr Mindestlohn ohne negative Auswirkungen
    Der 2015 eingeführte Mindestlohn von 8,50 Euro hatte keine negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung, wie aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für das Bundesarbeitsministerium hervorgeht. Demnach ging zwar die Zahl der ausschließlich in einem Minijob Beschäftigten saisonbereinigt um etwa 94.000 zurück. Etwas mehr als die Hälfte des Rückgangs sei aber dadurch zu erklären, dass die betroffenen Personen direkt in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übergingen, heißt es nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in der unveröffentlichten IAB-Studie.
    (vic/dk)