Im Moment sieht der Arbeitsmarkt für Juristen wirklich rosig aus, denn die Rechtswissenschaftler werden in nahezu allen Bereichen händeringend gesucht, sagt Sebastian von Glahn, Geschäftsführer der Juristen-Karriereplattform "talentrocket".
"Das liegt einmal an der guten Wirtschaftslage. Kanzleien und Unternehmen haben eben ein gutes Geschäft und brauchen grundsätzlich Arbeitskräfte."
Und Anja Steinbeck, Direktorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Juraprofessorin ergänzt:
"Aus Sicht der Absolventen sieht der Arbeitsmarkt sehr gut aus, vorausgesetzt sie haben ein ordentliches Examen."
Ein ordentliches Examen bedeutet bei Juristen die Note "Voll Befriedigend", was neun Punkten bei der Prüfung entspricht.
"Also mit neun Punkten braucht man sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Aber auch wenn sie sieben, acht Punkte haben und Sprachen können, dann sieht der Arbeitsmarkt sehr gut aus."
Das selbst Absolventen mit einem nicht so guten Abschluss recht entspannt auf Jobsuche gehen können liegt daran, dass es fast schon zu wenige Juristen gibt: "Auf keinen Fall zu viele gute."
"Das liegt einmal an der guten Wirtschaftslage. Kanzleien und Unternehmen haben eben ein gutes Geschäft und brauchen grundsätzlich Arbeitskräfte."
Und Anja Steinbeck, Direktorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Juraprofessorin ergänzt:
"Aus Sicht der Absolventen sieht der Arbeitsmarkt sehr gut aus, vorausgesetzt sie haben ein ordentliches Examen."
Ein ordentliches Examen bedeutet bei Juristen die Note "Voll Befriedigend", was neun Punkten bei der Prüfung entspricht.
"Also mit neun Punkten braucht man sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Aber auch wenn sie sieben, acht Punkte haben und Sprachen können, dann sieht der Arbeitsmarkt sehr gut aus."
Das selbst Absolventen mit einem nicht so guten Abschluss recht entspannt auf Jobsuche gehen können liegt daran, dass es fast schon zu wenige Juristen gibt: "Auf keinen Fall zu viele gute."
Der Juristennotstand macht sich laut Deutschem Richterbund vor allem im Staatsdienst bemerkbar. In den kommenden Jahren gingen rund 10.000 Richter und Staatsanwälte in den Ruhestand, heißt es, und gleichzeitig sinke die Zahl der Nachwuchsjuristen. Stimmt, sagen auch Anja Steinbeck und Sebastian von Glahn.
"Die Studierendenzahlen, die bleiben gleich, aber wir haben einen Schwund zwischen Ersten und Zweiten Staatsexamen."
"Die Studierendenzahlen, die bleiben gleich, aber wir haben einen Schwund zwischen Ersten und Zweiten Staatsexamen."
"Es machen 2018 wahrscheinlich noch 6.500 Leute den Volljuristen. Das ist ein Rückgang um fast 40 Prozent innerhalb der letzen zehn Jahre."
"Und um Richter, Rechtsanwalt, Staatsanwalt zu werden, brauchen Sie zwingend das Zweite Staatsexamen."
Studierende machen zum Beispiel lieber einen Wirtschaftsmaster oder suchen sich gleich einen Job in der Unternehmensberatung, bei Versicherungen, in der Verwaltung oder im Personalwesen. Meist ziemlich erfolgreich räumt Anja Steinbeck ein.
"Arbeitslose mit Ersten Staatsexamen kenne ich nicht."
"Und um Richter, Rechtsanwalt, Staatsanwalt zu werden, brauchen Sie zwingend das Zweite Staatsexamen."
Studierende machen zum Beispiel lieber einen Wirtschaftsmaster oder suchen sich gleich einen Job in der Unternehmensberatung, bei Versicherungen, in der Verwaltung oder im Personalwesen. Meist ziemlich erfolgreich räumt Anja Steinbeck ein.
"Arbeitslose mit Ersten Staatsexamen kenne ich nicht."
Freie Wirtschaft bevorzugt
Fast wäre das auch der Weg von dieser Studierenden gewesen, die jetzt gerade im ziemlich stressigen Endspurt für ihr Zweites Staatsexamen steckt.
"Ja, ich hatte auch erst überlegt, ob ich es nicht machen soll, hatte mich nach dem ersten Examen auch um einen Job beworben, habe mich dann aber doch glücklicherweise zum Referendariat entschieden, hat mir auch sehr gut gefallen. Also ich bin froh, dass ich es gemacht habe."
Die beiden Jahre im Staatsdienst waren schon toll, sagt die 29-Jährige. Richterin oder Staatsanwältin möchte sie dennoch nicht werden:
"Grade für eine Frau, denke ich, ist Staatsdienst noch mit am besten, weil man dann Beamte ist. Aber das kommt für mich irgendwie gar nicht in Frage. Ich sehe mich nicht im Gericht. Auch wenn ich als Anwalt tätig wäre, hätte ich nicht Lust auf Prozesse. Ja. Ich will gerne in ein Unternehmen gehen, am liebsten was in Forschung und Entwicklung."
Auch Sophie Gräf träumt eher von einem Job in der freien Wirtschaft, als von einer Karriere als Richterin. Für sie beginnt jetzt zwar erst das dritte Semester, dennoch hat sie schon eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, wo sie später einmal arbeiten möchte.
"Ich würde ungern meine Hauptberufszeit im Gerichtssaal verleben sozusagen. Das ist einfach eine Sache, die mich noch nie so richtig angesprochen hat. Mich interessiert wirklich Vertragsauslegung oder sowas. Im Moment tendiere ich sehr zum Beispiel in einem Unternehmen später zu arbeiten oder in einer Wirtschaftskanzlei, die international tätig ist."
"Ja, ich hatte auch erst überlegt, ob ich es nicht machen soll, hatte mich nach dem ersten Examen auch um einen Job beworben, habe mich dann aber doch glücklicherweise zum Referendariat entschieden, hat mir auch sehr gut gefallen. Also ich bin froh, dass ich es gemacht habe."
Die beiden Jahre im Staatsdienst waren schon toll, sagt die 29-Jährige. Richterin oder Staatsanwältin möchte sie dennoch nicht werden:
"Grade für eine Frau, denke ich, ist Staatsdienst noch mit am besten, weil man dann Beamte ist. Aber das kommt für mich irgendwie gar nicht in Frage. Ich sehe mich nicht im Gericht. Auch wenn ich als Anwalt tätig wäre, hätte ich nicht Lust auf Prozesse. Ja. Ich will gerne in ein Unternehmen gehen, am liebsten was in Forschung und Entwicklung."
Auch Sophie Gräf träumt eher von einem Job in der freien Wirtschaft, als von einer Karriere als Richterin. Für sie beginnt jetzt zwar erst das dritte Semester, dennoch hat sie schon eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, wo sie später einmal arbeiten möchte.
"Ich würde ungern meine Hauptberufszeit im Gerichtssaal verleben sozusagen. Das ist einfach eine Sache, die mich noch nie so richtig angesprochen hat. Mich interessiert wirklich Vertragsauslegung oder sowas. Im Moment tendiere ich sehr zum Beispiel in einem Unternehmen später zu arbeiten oder in einer Wirtschaftskanzlei, die international tätig ist."
Gehalt ist weniger wichtig als früher
Aktuell sieht der Arbeitsmarkt für Juristen so gut aus, dass sie sich fast immer aussuchen können wohin die Reise geht und was ihnen der neue Job bieten soll. Geld allein zieht dabei nicht mehr, betont Sebastian von Glahn.
"Ich würde das als größten Trend beschreiben: dass das Gehalt immer weniger wichtiger Faktor wird. Ganz ganz wichtig sind geworden die Arbeitszeitmodelle. Also die neue Generation fordert auch Freizeit und Lebenszeit ein. Das war noch vor wenigen Jahren sehr verpönt."
"Ich würde das als größten Trend beschreiben: dass das Gehalt immer weniger wichtiger Faktor wird. Ganz ganz wichtig sind geworden die Arbeitszeitmodelle. Also die neue Generation fordert auch Freizeit und Lebenszeit ein. Das war noch vor wenigen Jahren sehr verpönt."
Kampf um Juristen wird härter
Deshalb müssen sich im Kampf um die Besten inzwischen selbst die Großkanzleien anstrengen. Noch vor ein paar Jahren standen die Absolventen mit Prädikatsexamen hier quasi Schlange, scheuten die langen Arbeitstage nicht und strichen dafür Einstiegsgehälter von bis zu 130.000 Euro im Jahr ein. Doch diese Zeiten sind vorbei, freut sich die Juristin und Direktorin der Düsseldorfer Uni, Anja Steinbeck.
"Ich merke das mit Genugtuung, dass die Kanzleien sich da jetzt ändern. Und ich glaube, das Allerwichtigste ist Flexibilität, weil sie merken, dass sie auch auf die Frauen zurückgreifen müssen. Also Partner zu werden, obwohl man zwischendrin ein Kind bekommen hat, als Frau, das wäre vor zehn Jahren kaum möglich gewesen. Da machen sie Zugeständnisse. In der Qualität eigentlich kaum."
Mit solchen Zugeständnissen lassen sich die Personallücken bei den namhaften Großkanzleien noch schließen, sagt Sebastian von Glahn vom Karriereportal talentrocket.
"Aber die kleine Kanzlei im ländlichen Bereich, hat das Problem, das grundsätzlich Leute in die Städte ziehen und hat dann zusätzlich noch das Problem, dass es weniger Juristen auf dem Arbeitsmarkt gibt. Das ist sozusagen das Worst-case-Szenario."
"Ich merke das mit Genugtuung, dass die Kanzleien sich da jetzt ändern. Und ich glaube, das Allerwichtigste ist Flexibilität, weil sie merken, dass sie auch auf die Frauen zurückgreifen müssen. Also Partner zu werden, obwohl man zwischendrin ein Kind bekommen hat, als Frau, das wäre vor zehn Jahren kaum möglich gewesen. Da machen sie Zugeständnisse. In der Qualität eigentlich kaum."
Mit solchen Zugeständnissen lassen sich die Personallücken bei den namhaften Großkanzleien noch schließen, sagt Sebastian von Glahn vom Karriereportal talentrocket.
"Aber die kleine Kanzlei im ländlichen Bereich, hat das Problem, das grundsätzlich Leute in die Städte ziehen und hat dann zusätzlich noch das Problem, dass es weniger Juristen auf dem Arbeitsmarkt gibt. Das ist sozusagen das Worst-case-Szenario."
Zu wenig juristische Stellen in der Stadt
Denn genau wie Ärzte wollen auch Juristen lieber in den großen Städten arbeiten, also da, wo es potenziell mehr Klienten und auch ein breiteres Freizeitangebot gibt. Doch in Berlin zum Beispiel gibt es verhältnismäßig wenige offene Stellen für Juristen, weiß Sebastian von Glahn.
"Alle Leute wollen im Moment in Berlin wohnen, aber hier gibt es für diese Stadt im Grunde nicht genug juristische Stellen. Das heißt, auf die einzelnen Stellen hier kommen dann eben viele Bewerber."
"Alle Leute wollen im Moment in Berlin wohnen, aber hier gibt es für diese Stadt im Grunde nicht genug juristische Stellen. Das heißt, auf die einzelnen Stellen hier kommen dann eben viele Bewerber."