Zwar gibt es im produzierenden Gewerbe trotz der Pandemie nur wenige Einschränkungen. Auch steht der Mangel an Fachkräften vielerorts weiter auf der Tagesordnung. Dennoch glaubt die Hälfte der 18- bis 30-Jährigen, dass sich die Chancen auf eine gute Ausbildung durch die Pandemie deutlich verschlechtert haben. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Umfrage der Versicherungswirtschaft hervor.
Der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern wurden im vergangen Herbst fast 42.000 Ausbildungsstellen weniger als im noch coronafreien Vorjahr gemeldet.
Und unter den Jugendlichen hatten Ende September des vergangenen Jahres über 29.000 noch keinen Ausbildungsvertrag. Gut ein Fünftel drückte deshalb weiter die Schulbank, absolvierte ein Praktikum oder wich auf einen Studienplatz aus. Weitere 7 Prozent haben ungelernte Tätigkeiten angenommen. 5 Prozent haben sich arbeitslos gemeldet.
Die Bundesregierung hatte deshalb bereits für das vergangene Jahr die Ausbildungsprämie ins Leben gerufen. Ab November konnte in kleinen und mittelständische Unternehmen bei einer gleichbleibenden Zahl an Ausbildungen jeder Vertrag mit 2.000 Euro gefördert werden, jeder zusätzlich abgeschlossene mit bis zu 3.000 Euro. Knapp 40.000 Ausbildungsverträge wurden so unterstützt.
Förderung gilt auch für überbetriebliche Berufsbildungsstätten
Für das kommende Ausbildungsjahr soll der Rahmen jetzt erweitert werden. Bleibt die Zahl der Ausbildungsverträge konstant, können sie in diesem Jahr 4.000 Euro pro Lehrstelle erhalten. Jeder zusätzliche Ausbildungsplatz soll mit 6.000 Euro gefördert werden. Zudem wird die Regelung auf Unternehmen mit bis zu 499 Angestellten ausgeweitet. Bislang lag die Grenze bei 249 Beschäftigten.
Diese Förderung soll weiterhin auch für überbetriebliche Berufsbildungsstätten gelten. Der Bund will zudem Azubis vor der Abschlussprüfung durch die Finanzierung zusätzlicher Lehrgänge unterstützen, um mögliche Corona bedingte Rückstände aufzuholen.