Die britische Zeitung Guardian hatte vor einigen Monaten berichtet, dass in Katar seit 2010 6.500 Arbeitsmigranten während ihrer Arbeit gestorben seien. Amnesty beklagt nun, dass der Tod der Arbeiter oft nicht aufgeklärt worden sei. Offenbar ohne eine Obduktion seien auf den Totenscheinen "natürliche Todesursachen" oder "Herzfehler" angegeben worden. Es werfe Fragen auf, wenn junge, gesunde Männer nach vielen Arbeitsstunden in extremer Hitze plötzlich stürben, erklärt die Menschenrechtsorganisation und fordert Aufklärung.
Gesetzesänderungen als unzureichend kritisiert
Für ihren Bericht analysierte die Organisation nach eigenen Angaben Totenscheine, prüfte Regierungsangaben zu tausenden Todesfällen und befragte Mediziner und die Familien gestorbener Arbeitsmigranten. Aus den Zahlen des britischen Guardian geht nicht hervor, welche Tätigkeit die Verstorbenen genau ausgeübt haben.
In Katar findet im kommenden Jahr die Fußball-WM statt. Nach internationaler Kritik hat das Land seine Gesetze für Arbeitsmigranten verändert und ihnen mehr Rechte gegeben. Amnesty und andere Organisationen kritisieren die Reformen aber als unzureichend. Deswegen hat es Forderungen nach einem Boykott des Turniers gegeben – für politische Besuche bei den Spielen, TV-Zuschauer, aber auch die Nationalmannschaften.