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ARD-Experte zur Tour de Ski
Wettbewerb ist besser als sein Ruf

Vor 13 Jahren wurde die Tour de Ski gegründet. Der Weltverband FIS wollte ein Skirennen erstellen wie die Tour de France für Radfahrer. Das Konzept sei erfolgreich, so ARD-Experte Thorsten vom Wege im Dlf. Allerdings habe sich in der deutschen Öffentlichkeit eine andere Wahrnehmung breit gemacht.

Thorsten vom Wege im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Die Tour de Ski bei mildem Winterwetter im italienischen Val di Fiemme
Die Tour de Ski bei mildem Winterwetter im italienischen Val di Fiemme (Imago)
"Damals war das alles schick", erinnert sich vom Wege und weist darauf hin, dass der erste Sieger der Tour de Ski ein Deutscher war: Tobias Angerer. Oberstdorf und Oberhof seien Etappenorte gewesen. Doch inzwischen liefen die Deutschen Athleten mehr oder weniger hinterher – auch, wenn Katharina Hennig einen starken achten Platz gemacht und es damit nach Jahren aufs Podest geschafft habe. Vom Wege: "Insgesamt ändert das aber nichts an der Tatsache, dass die Deutschen vom einstiegen Niveau weit entfernt sind."
Als Format scheine die Tour de Ski aber zu funktionieren. Das sehe man auch daran, dass sie ein Versuchsballon für andere Wettbewerbe war, wie zum Beispiel das "Raw Air" bei den Skispringern. "In Deutschland wird sie aber aufgrund mangelnder nationaler Helden kaum zur Kenntnis genommen."
Der Start musste erstmal verschoben werden
Dieses Jahr hat die Tour de Ski nur in drei Ländern stattgefunden, obwohl sie eigentlich ausgeweitet werden sollte. Schwierigkeiten habe es aber seit dem ersten Tag im Jahr 2006 gegeben: "Das Kind fiel ja fast in den Brunnen. Weil in Tschechien zu wenig Schnee lag, wurde der Start erstmal verschoben. Im Münchner Olympiastadion war so wenig los, dass man fast hören konnte, wenn auf der Gegentribüne jemand gehustet hat."
Ein Problem sei, dass der Langlauf in Skandinavien besonders stark sei - und immer in den Ländern, die gerade einen Star haben. "Das ist ein Auf- und Ab. Man hat die Tour de Ski auch immer dazu genutzt, um ein bisschen PR zu machen für den eigenen Wintersportort und man ist an verrückte Orte gegangen, die mit Skilanglauf nichts zu tun haben."
Die Urlaubsorte sind oft ausgebucht
Hinzu komme der große Tross, der die Skilangläufer begleite: Trainer, Techniker, Masseure und Betreuer. "Wenn die jetzt in ein Urlaubsgebiet wollen und sagen, dass sie mal für drei Tage mit 800 Leuten kommen", so vom Wege, "dann sagen viele Orte: schlafen könnt ihr hier nicht, wir sind ausgebucht!"
Außerdem würden die Winter immer milder werden und dadurch würde es immer schwerer, im Mittelgebirge zu laufen. Vom Wege: "Da eine Garantie dafür abzugeben, dass man Skilanglaufwettbewerbe durchführen kann, ist doch relativ schwierig."