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ARD-Intendanten-Tagung
Suche nach Sparideen geht weiter

Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm kritisierte auf der ARD-Intendanten-Tagung in München die vom Kontrollgremium KEF vorgeschlagenen Sparmaßnahmen. Mögliche Einsparungen beim ARD-Programm seien noch nicht vorgesehen.

Christoph Sterz im Gespräch mit Sebastian Wellendorf |
    Zu sehen sind die Logos von ARD, ZDF und Deutschlandradio
    Die ARD-Intendanten sind gestern und vorgestern zusammengekommen, erstmals unter ihrem neuem Vorsitzenden, dem BR-Intendanten Ulrich Wilhelm. Die KEF war zu dem Schluss gekommen, dass es gerade bei der ARD noch deutliches Einsparungspotential gibt.
    Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm stellte die Einsparungsvorschläge der KEF infrage: "Wir sind ein Land der regionalen Vielfalt, also das ist eine verkürzte Betrachtung, die föderale Vielfalt unter Kostenaspekten allein zu bewerten", sagte ARD-Vorsitzender Ulrich Wilhelm.
    Suche nach Sparideen
    Weitere Sparideen sollten bis Mitte April eingehen, wahrscheinlich aber würden eher die bereits genannten Vorschläge diskutiert werden, ordnete Christoph Sterz aus der DLF-Medienredaktion die bisherigen Ergebnisse der Intendanten-Tagung ein.
    Mit Blick auf den Rundfunkbeitrag habe Wilhelm bereits eingeräumt, dass es beim Programm große Abstriche geben müßte, wenn er nicht erhöht wird. Daher werde es wohl zumindest einen Teuerungsausgleich geben.
    Telemedienauftrag
    Der "Telemedienauftrag" könnte tatsächlich für Schwierigkeiten sorgen. Sollten nur Hörfunkmanuskripte und Begleitmaterial auf der Online-Seite erscheinen, so wäre das Problem, dass weniger Texte auch weniger Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender bedeuten werde: "Wer da unter dem Radarschirm bleiben muss aufgrund gesetzlicher Veränderungen, verliert einen beachtlichen Teil seines Publikums," so Ulrich Wilhelm.
    Auch der "Fall Wedel" war bei der Pressekonferenz ein sehr wichtiges Thema. Alte Akten zu den Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen Regisseur Dieter Wedel und auch mutmaßliche Vergewaltigungsversuche sollen weiterhin überprüft werden. Auch der NDR unterstütze das. Ein "Bewusstseinswandel" sei wichtig. Ulrich Wilhelm betonte, dass eine Beteiligung an einer zentralen, unabhängigen Beschwerdestelle, die sich mit Diskriminierung, sexueller Belästigung oder sexuellen Übergriffen in der Medien- und Kulturbranche befasst, geplant sei.