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Nach Kritik an Beitrag "Was ist rechts?"
ARD und ZDF ziehen Konsequenzen bei ihrem Jugendangebot "Funk"

ZDF und ARD wollen nach der Debatte um einen zurückgezogenen Beitrag ihres gemeinsamen Jugendangebots "Funk" die Qualitätskontrolle der dort veröffentlichten Inhalte verstärken. Die Funk-Zentrale solle dazu personell aufgestockt werden, kündigte ZDF-Intendant Himmler bei einer Sitzung des Fernsehrats in Schwerin an.

30.06.2023
    Eine Frau schaut sich auf ihrem Smartphone die App "Funk" an.
    Funk - das Angebot für junge Menschen von ARD und ZDF - soll personell verstärkt werden. (picture alliance / Maurizio Gamb / Maurizio Gambarini)
    Mit dem Intendanten des bei Funk federführenden SWR, Gniffke, habe er außerdem vereinbart, dass die Inhalte wieder einen Hinweis erhalten, ob sie in redaktioneller Zuständigkeit von SWR oder ZDF entstanden sind. Die Chefredakteurin des Zweiten Deutschen Fernsehens, Schausten, bemängelte in der Sitzung, in dem kritisierten Beitrag sei alles in einen Topf geworfen worden. Konservative Politiker von CDU und CSU seien "in Richtung Extreme" gerückt worden, während umgekehrt die AfD durch die Analogie verharmlost worden sei.
    Hintergrund ist eine Instagram-Story des Formats "Die da oben!". Konkret hieß es darin: "Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts." Der Beitrag war für zwei Stunden im Netz abrufbar und wurde dann zurückgezogen. Er löste vor allem in den Sozialen Medien breite Kritik aus. Funk bat daraufhin um Entschuldigung für die Veröffentlichung. Programmgeschäftsführer Schild teilte in Mainz mit, man verstehe bei Funk, dass diese Darstellung problematisch sei und nehme die Kritik "sehr ernst". Die Redaktion veröffentlichte zudem ein Video, in dem sie sich mit den Vorwürfen auseinandersetzt.
    Das Jugendangebot von ARD und ZDF hatte in der Vergangenheit schon öfter mit seinen Veröffentlichungen breite Debatten ausgelöst.