In New Yorks Medien wird über einen gebürtigen Stralsunder geredet: "Beeindruckend, gutes Gespür für das Spiel und immer 100 Prozent Einsatz", so beschreiben sie Ariel Hukporti. Der 22-Jährige ist neu in New York, neu in der Liga - und er ist ein Newcomer mit einem ganz besonderen Weg.
Seine Eltern kamen einst aus Togo nach Deutschland, genauer gesagt nach Stralsund. In der Hansestadt wurde Ariel am 12. April 2002 geboren, blieb allerdings nicht lange. Nach nur wenigen Wochen folgte der erste von vielen Umzügen.
Der Wachstumsschub brachte ihn zum Basketball
“Stralsund - Köln. Köln - München. München - Freiburg. In Freiburg hab’ ich dann angefangen, Basketball zu spielen. Ich hatte vorher mal Fußball gespielt, so wie jedes deutsche Kind - und dann einfach Leidenschaft gefunden im Basketball. Hab mir so gedacht, mit meiner Größe kannst da irgendwas machen."
Hukporti misst 2,13 Meter, ideal für die Center-Position. Dass er mal ziemlich groß werden würde, war abzusehen. Seine Mutter ist 1,85 Meter, der Papa gar 2,11 Meter. “Mit sechs, sieben, acht war ich noch normal - und dann neun, zehn, aus dem Nichts kam dieser Wachstumsschub. Und dann mit elf, zwölf musste ich aufhören mit Fußball. Das war einfach zu viel. Mit meiner Größe kann man das nicht mehr spielen."
Hukporti wurde schnell einer von Deutschlands besten Nachwuchsspielern. Als er 16 Jahre alt war, meldete sich Dennis Schröder bei ihm, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft: “Ich hab gehört, dass er so paar schwierige Situationen hatte. Ich hab ihn angerufen und versucht, ihn einfach in die richtige Linie zu bringen."
Dennis Schröder als Mentor
Das gelang. Mit 17 gab Hukporti für Ludwigsburg sein Debüt in der Basketball-Bundesliga, mit 18 wechselte er in die litauische Liga. Es folgten drei Jahre Australien und in diesem Sommer die Unterschrift unter seinen NBA-Vertrag bei den New York Knicks. Hukporti ist der Ersatzmann auf der Center-Position, kam bereits in einigen Spielen zum Einsatz. Er trägt das Trikot mit der Rückennummer 55 - die gehörte vergangene Saison noch einem anderen Norddeutschen, Isaiah Hartenstein. Der Quakenbrücker wechselte jedoch im Sommer nach Oklahoma.
“Ich hab’ ihn gefragt, ob ich die Nummer haben kann. Und da hat er mir gesagt, ‘ja’ - und hat mir auch ein paar Tipps mitgegeben für die Zukunft. Wie die hier spielen und so." Für weitere Tipps steht auch Dennis Schröder zur Verfügung. Der spielt ebenfalls in New York, allerdings für die Brooklyn Nets. Und er sieht seinen Landsmann nicht nur im NBA-, sondern künftig auch im Nationaltrikot.
“Ich freue mich, dass er jetzt auch in der Liga ist. Der wird auch ein Puzzleteil sein für die Nationalmannschaft in Zukunft. Ja, Deutschland wird immer größer im Basketball. Auch dank des 2,13 Meter großen Ariel Hukporti.