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Südkaukasus
Armenien hofft auf Friedensvertrag mit Aserbaidschan

Armenien hofft darauf, in den kommenden Monaten einen Friedensvertrag mit Aserbaidschen abzuschließen. Das bekräftigte Ministerpräsident Paschinjan auf einer Veranstaltung im georgischen Tiflis.

    Armenien, Eriwan: Nikol Paschinjan, der armenische Premierminister spricht während einer Pressekonferenz.
    Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan hat die Unterzeichnung eines Friedensvertrags mit Aserbaidschan angekündigt. (Tigran Mehrabyan/PAN Photo/AP/dpa)
    Auch könnten diplomatische Beziehungen aufgenommen werden. Paschinjan hatte das Friedensabkommen bereits in Aussicht gestellt. Eine offene Frage sei noch gewesen, Transportkorridore durch das Territorium des jeweils anderen Staates zu klären. Von aserbaidschanischer Seite hieß es inzwischen, dass darauf verzichtet werden könne.
    Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken hatten jahrzehntelang über die Region Berg-Karabach gestritten. Aserbaidschan nahm das überwiegend von ethnischen Armeniern bewohnte Gebiet im vergangenen Monat militärisch ein. Die Bevölkerung ist größtenteils nach Armenien geflohen.

    Armenien wendet sich von Russland ab

    Armenien will außerdem keine russischen Militärbasen mehr im eigenen Land unterstützen. Die Einnahme der Region Bergkarabach habe dazu geführt, dass man die Beziehungen im Sicherheitsbereich neu aufstellen müsse, erklärte der armenische Ministerpräsident Paschinjan im "Wall Street Journal". Russland galt lange als Schutzmacht Armeniens, hatte den aserbaidschanischen Angriff auf die größtenteils von ethnischen Armeniern bewohnte Region Bergkarabach nicht verhindert. Das russische Militär unterhält derzeit zwei Kasernen und einen Luftwaffenstützpunkt in Armenien.
    Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Roth, betonte ebenfalls die armenische Abkehr von Russland. Das Land im Südkaukasus brauche angesichts der zunehmenden Drohungen von Nachbarländern neue Partner. Roth sagte im Deutschlandfunk, die EU müsse Armenien umfassend unterstützen. Es sei Bestandteil europäischer Sicherheitspolitik, einen Beitrag zu Frieden und Stabilität auch in dieser Region des Kontinents zu leisten.
    Diese Nachricht wurde am 26.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.