"El novio de la muerte", "Der Liebling des Todes", war das beliebteste Kampflied der spanischen Legion in Afrika; "Viva la muerte! Es lebe der Tod!" ihr Schlachtruf. Die in Nordmarokko stationierten, etwa 30.000 Mann starken Truppen sahen sich als Elite der spanischen Armee, als ihr konservativster und reaktionärster Kern. Der Norden Marokkos war das letzte Überbleibsel des spanischen Imperiums. Vielen Offizieren verhalf der Dienst im Protektorat zu einer glänzenden Karriere. So hatte es auch Francisco Franco, der spätere "Caudillo", der "Führer von Gottes Gnaden", im marokkanischen Kolonialkrieg schon in jungen Jahren bis zum General gebracht.
Wie viele Militärs hatte er den Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Republik im Jahre 1931 nie verwunden. Nach dem Wahlsieg der linken Volksfront bei den Parlamentswahlen im Februar 1936 arbeitete der 43-Jährige gemeinsam mit anderen Generälen gezielt auf einen Militärputsch hin. Am 17. Juli brachte die Afrika-Armee bis zur Abenddämmerung ganz Spanisch-Marokko unter ihre Kontrolle. General Franco setzte sich erst zwei Tage später, als der Sieg sicher war, an die Spitze der Truppen in Marokko.
In Madrid versuchte eine völlig überforderte Regierung noch am Morgen des 18. Juli die Lage zu verharmlosen:
"Die Regierung erklärt, dass die Bewegung auf bestimmte Gebiete im Protektorat beschränkt ist und dass niemand, absolut niemand auf dem Festland sich diesem absurden Abenteuer angeschlossen hat."
Aber am 18. Juli rebellierten die Streitkräfte auf dem ganzen Festland. Der Ministerpräsident in Madrid trat zurück, sein Nachfolger wenige Stunden später. Erst der dritte Regierungschef erfüllte die Forderung der Gewerkschaften nach einer Bewaffnung ihrer Mitglieder. Die Hoffnung der Generäle auf einen raschen Sieg erfüllte sich nicht. Sie konnten sich in Nord- und Westspanien durchsetzen, aber in großen Teilen des Landes wurde der Putsch niedergeschlagen. Auch die Kriegsmarine stand zur Regierung. Nur mithilfe deutscher Flugzeuge gelang es Franco, vom 20. bis 30. Juli die Afrika-Armee in einer Luftbrücke über die Meerenge von Gibraltar aufs spanische Festland zu transportieren. So begann sehr schnell die deutsche und italienische Intervention und durch die sowjetische Militärhilfe für die Republik wurde Spanien endgültig zum internationalen Kriegsschauplatz. Die spanische Gesellschaft spaltete sich in zwei Lager, die sich aus teilweise verfeindeten Gruppen zusammensetzten: So standen Anarchisten, Kommunisten, Sozialisten, Linksliberale, baskische und katalanische Nationalisten hinter der Regierung, aber auch das weltanschaulich homogen wirkende Lager der putschenden Militärs setzte sich aus ganz unterschiedlichen Interessengruppen zusammen, sagt der deutsch-spanische Historiker Carlos Collado Seidel von der Universität München::
"Auf der sogenannten nationalistischen Seite, da sammelte sich das, was man als Reaktion betrachten könnte, also einerseits Monarchisten, seien es nun die Alfonsisten, die für die Rückkehr vom König Alfons XIII., der in Rom im Exil lebte, sich einsetzten, seien es die Karlisten, die eher ein theokratisches Weltbild verfolgten und einen eigenen Thronfolger hatten, sei es aber auch die faschistische Partei Falange, die gehörte auch zu dieser Gruppierung."
Im April 1939 endete der Spanische Bürgerkrieg mit dem Sieg des nationalspanischen Lagers. Hunderttausende hatten ihr Leben verloren. Manche Historiker schätzen bis über eine halbe Million. Nach dem Tod zweier einflussreicher Konkurrenten war es General Franco gelungen, sich an die Spitze des sogenannten "Kreuzzuges" gegen den Kommunismus zu setzen. In seinen Reden zelebrierte er die pathetische Phraseologie des ewigen Spanien, etwa in einer Ansprache im Oktober 1936. Spanischer Staatschef blieb er:
"Wir haben eine große Aufgabe vor uns. Mit der Kraft aller Spanier werden wir dieses legendäre und unseren Traditionen verbundene Reich erschaffen, das will ganz Spanien. Alle, die voller Begeisterung rufen: Hoch lebe Spanien!"
Der Sieg über die Republik warf Spanien um Jahrzehnte in seiner politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung hinter den Rest Europas zurück. Die Diktatur Francos dauerte fast 40 Jahre - bis zu seinem Tode am 20. November 1975.
Wie viele Militärs hatte er den Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Republik im Jahre 1931 nie verwunden. Nach dem Wahlsieg der linken Volksfront bei den Parlamentswahlen im Februar 1936 arbeitete der 43-Jährige gemeinsam mit anderen Generälen gezielt auf einen Militärputsch hin. Am 17. Juli brachte die Afrika-Armee bis zur Abenddämmerung ganz Spanisch-Marokko unter ihre Kontrolle. General Franco setzte sich erst zwei Tage später, als der Sieg sicher war, an die Spitze der Truppen in Marokko.
In Madrid versuchte eine völlig überforderte Regierung noch am Morgen des 18. Juli die Lage zu verharmlosen:
"Die Regierung erklärt, dass die Bewegung auf bestimmte Gebiete im Protektorat beschränkt ist und dass niemand, absolut niemand auf dem Festland sich diesem absurden Abenteuer angeschlossen hat."
Aber am 18. Juli rebellierten die Streitkräfte auf dem ganzen Festland. Der Ministerpräsident in Madrid trat zurück, sein Nachfolger wenige Stunden später. Erst der dritte Regierungschef erfüllte die Forderung der Gewerkschaften nach einer Bewaffnung ihrer Mitglieder. Die Hoffnung der Generäle auf einen raschen Sieg erfüllte sich nicht. Sie konnten sich in Nord- und Westspanien durchsetzen, aber in großen Teilen des Landes wurde der Putsch niedergeschlagen. Auch die Kriegsmarine stand zur Regierung. Nur mithilfe deutscher Flugzeuge gelang es Franco, vom 20. bis 30. Juli die Afrika-Armee in einer Luftbrücke über die Meerenge von Gibraltar aufs spanische Festland zu transportieren. So begann sehr schnell die deutsche und italienische Intervention und durch die sowjetische Militärhilfe für die Republik wurde Spanien endgültig zum internationalen Kriegsschauplatz. Die spanische Gesellschaft spaltete sich in zwei Lager, die sich aus teilweise verfeindeten Gruppen zusammensetzten: So standen Anarchisten, Kommunisten, Sozialisten, Linksliberale, baskische und katalanische Nationalisten hinter der Regierung, aber auch das weltanschaulich homogen wirkende Lager der putschenden Militärs setzte sich aus ganz unterschiedlichen Interessengruppen zusammen, sagt der deutsch-spanische Historiker Carlos Collado Seidel von der Universität München::
"Auf der sogenannten nationalistischen Seite, da sammelte sich das, was man als Reaktion betrachten könnte, also einerseits Monarchisten, seien es nun die Alfonsisten, die für die Rückkehr vom König Alfons XIII., der in Rom im Exil lebte, sich einsetzten, seien es die Karlisten, die eher ein theokratisches Weltbild verfolgten und einen eigenen Thronfolger hatten, sei es aber auch die faschistische Partei Falange, die gehörte auch zu dieser Gruppierung."
Im April 1939 endete der Spanische Bürgerkrieg mit dem Sieg des nationalspanischen Lagers. Hunderttausende hatten ihr Leben verloren. Manche Historiker schätzen bis über eine halbe Million. Nach dem Tod zweier einflussreicher Konkurrenten war es General Franco gelungen, sich an die Spitze des sogenannten "Kreuzzuges" gegen den Kommunismus zu setzen. In seinen Reden zelebrierte er die pathetische Phraseologie des ewigen Spanien, etwa in einer Ansprache im Oktober 1936. Spanischer Staatschef blieb er:
"Wir haben eine große Aufgabe vor uns. Mit der Kraft aller Spanier werden wir dieses legendäre und unseren Traditionen verbundene Reich erschaffen, das will ganz Spanien. Alle, die voller Begeisterung rufen: Hoch lebe Spanien!"
Der Sieg über die Republik warf Spanien um Jahrzehnte in seiner politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung hinter den Rest Europas zurück. Die Diktatur Francos dauerte fast 40 Jahre - bis zu seinem Tode am 20. November 1975.