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arte-Trilogie "Mensch & Mond"
"Der Mond ist eine Art Familienmitglied"

Fünfzig Jahre nach der ersten Mondlandung beleuchtet die dreiteilige Dokumentation "Mensch & Mond" bei arte den Erdtrabanten aus diversen Blickwinkeln. Wissenschaft, Kunst, Literatur, Esoterik. "Der Mond ist der Himmelskörper, der uns alle verbindet", sagte die Regisseurin Eva Schötteldreier im Dlf.

Eva Schötteldreier im Corsogespräch mit Bernd Lechler |
    Zwei Mitarbeiter einer schwäbischen Tischlerei betrachten ihr 3,5 Meter großes Präzisionsmodell des Mondes.
    Szene aus der arte-Doku: Das genaueste 3D-Modell des Mondes im Observatorium in Mekka (Dany Hunger)
    Die arte-Dokumentation "Mensch & Mond" steckt voller skurriler Geschichten: Von den Astronauten, die in der Wüstenlandschaft und in den Höhlen von Lanzarote, oder auch unter Wasser für die nächste europäische Mondmission 2022 trainieren, über die Künstlerin, die zwölf Gänse zu Astronauten ausbildet, bis hin zu dem schwäbischen Tischler, der ein drei Meter großes, höchst detailliertes Modell des Mondes für ein Observatorium im saudi-arabischen Mekka anfertigt und dafür die neuesten Daten direkt von der Nasa bekommt - "der musste sich dann überlegen: Wie füttert man ein Fräs-Programm mit den Daten von einem Satelliten", erzählte Regisseurin Eva Schötteldreier, die von dieser Geschichte besonders fasziniert war. "Sein Sohn hat zum Glück Mathe studiert und Physik."
    Erstaunlich fand die Filmemacherin auch zu sehen, dass Künstler oft schon vieles vorwegnahmen, was später um den und auf dem Mond passierte - von Jules Vernes Science-Fiction bis hin zum recht realitätsnah gemalten Blick vom Mond auf die Erde, Jahrhunderte vor der ersten Landung. Die wiederum schon gleich die erste menschengemachte Müllkippe auf dem Mond eröffnete. "Wenn man dann erfährt, wieviel Weltraumschrott gerade um uns herumkreist, dann ist das schon beängstigend", sagte Eva Schötteldreier.
    Wir haben noch länger mit Eva Schötteldreier gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Es kommt ein Wissenschaftler zu Wort, der bewiesen haben will, dass Bäume im Mondrhythmus pulsieren; ein Friseur, der sagt, Haare wüchsen kräftiger nach, wenn man sie bei Vollmond schneidet; und auch die düstere Seite des Mondes, der in Gruselfilmen am Himmel hängt oder Werwölfe weckt, wird untersucht. Und immer wieder: der Mensch auf dem Mond. So bewegend sei der Anblick des Erdballs von dort gewesen, dass nicht zuletzt die Umweltbewegung dadurch mitangestoßen wurde. "Dieses Bild ist ja auch der Wahnsinn", sagte Schötteldreier. "Man sollte es sich öfter wieder ansehen."
    Alle drei Teile der Dokumentation "Mensch und Mond" laufen Samstag, 12.01.2019, ab 20.15 Uhr bei arte.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.