Obwohl Wollnashörner und Mammuts mehrere Millionen Jahre lang großen Klimaschwankungen trotzten, starben sie zum Ende der letzten Eiszeit irgendwann aus. Während die Nashörner vor rund 11.000 Jahren nach mehr als 2,5 Millionen Jahren für immer vom Erdboden verschwanden, hielten die Mammuts ein wenig länger durch, einige wenige Exemplare sogar bis vor 4.000 Jahren. Warum diese Eiszeitriesen relativ rasch ausstarben, darüber streiten Forscher seit Jahrzehnten. Nun sei man einer Antwort näher gekommen, so der dänische Wissenschaftler Eske Willerslev.
"Die alte Theorie, dass die Eiszeittiere nur durch eine einzige Ursache ausgestorben sind, also entweder durch den Klimawandel oder durch Jäger, können wir getrost in den Mülleimer werfen, denn so war es definitiv nicht."
Der Paläogenetiker von der Universität Kopenhagen hat in den vergangen Jahren zusammen mit Experten unter anderem aus Russland, Panama, den USA, Norwegen, Australien, Kanada und Argentinien untersucht, wie sich die großen Säugetiere in den vergangenen 50.000 Jahren verändert haben. In die Analysen flossen DNA-Proben, Verbreitungs- und Klimadaten sowie Fossilien und die Populationsveränderungen von Wollnashorn, Mammut, Moschusochse, Wildpferd, Rentier und Bison ein. Dadurch erhielten die Forscher ein genaues Bild, wie es zum Aussterben beziehungsweise Überleben der einzelnen Spezies kam. Willerslev:
"Es gibt keinen Zweifel daran, dass man das Verschwinden einer Tierart immer im Einzelfall betrachten muss, manchmal muss man sogar noch zwischen einzelnen Populationen einer Spezies differenzieren. In einigen Fällen war allein der Klimawandel für das Aussterben verantwortlich, in anderen war es eine Kombination aus Jägern und Klimawandel."
Die Ursachen für Vertreibung, Überleben oder Aussterben seien einfach zu vielfältig für eine einfache Antwort, so Eske Willerslev. Schließlich spreche man hier über einen Zeitraum von Tausenden Jahren und über ein riesiges Gebiet, nämlich Eurasien und Nordamerika. In der betreffenden Periode gab es zahlreiche Erwärmungen, dann wieder Abkühlungen, gute Jahre, schlechte Jahre und zwischendurch tauchten immer wieder Eiszeitjäger auf, die den Tieren auch noch zusetzten. Den Analysen der Forscher vom "Centre for GeoGenetics" zufolge war etwa das Wollnashorn definitiv Opfer des Klimawandels. Warum es gerade diese Spezies traf, war Zufall. Willerslev:
"Wir sehen auf genetischer Ebene keine Unterschiede zwischen den Tierarten, die erklären könnten, warum die einen überlebt haben und die anderen nicht. So hat der Zufall eine große Rolle gespielt, denn bei Simulationen überlebten manchmal auch andere Tiere. Es hätte also theoretisch auch sein können, dass heute noch Wollhaarmammuts leben, während alle Rentiere ausgestorben sind."
Bei Wildpferden und Bisons dagegen konnten Eske Willerslev und seine Kollegen hauptsächlich den Mensch für den Rückgang verantwortlich machen, da diese beliebte Beutetiere gewesen seien. Von allen untersuchten Großsäugern am flexibelsten zeigte sich das Rentier: Es konnte bis heute einen großen Lebensraum verteidigen, obwohl Rentiere ebenso regelmäßig auf den Speisekarten der Eiszeitjäger standen wie Bisons und Wildpferde. Ob die neuen Ergebnisse dabei helfen, aktuelle Auswirkungen des Klimawandels, menschliche Eingriffe in die Natur und den Rückgang der Artenvielfalt besser zu verstehen, bleibt abzuwarten.
"Bei der Frage, ob eventuelle genetische Unterschiede bei heute lebenden Säugetieren Aussagen darüber erlauben, welche Tierart im Zuge des Klimawandels eine bessere Überlebenschance hat als andere, so muss ich sagen: Das ist nicht möglich. Denn es gibt bei den großen Eiszeitsäugern einfach keine derartigen Unterschiede."
"Die alte Theorie, dass die Eiszeittiere nur durch eine einzige Ursache ausgestorben sind, also entweder durch den Klimawandel oder durch Jäger, können wir getrost in den Mülleimer werfen, denn so war es definitiv nicht."
Der Paläogenetiker von der Universität Kopenhagen hat in den vergangen Jahren zusammen mit Experten unter anderem aus Russland, Panama, den USA, Norwegen, Australien, Kanada und Argentinien untersucht, wie sich die großen Säugetiere in den vergangenen 50.000 Jahren verändert haben. In die Analysen flossen DNA-Proben, Verbreitungs- und Klimadaten sowie Fossilien und die Populationsveränderungen von Wollnashorn, Mammut, Moschusochse, Wildpferd, Rentier und Bison ein. Dadurch erhielten die Forscher ein genaues Bild, wie es zum Aussterben beziehungsweise Überleben der einzelnen Spezies kam. Willerslev:
"Es gibt keinen Zweifel daran, dass man das Verschwinden einer Tierart immer im Einzelfall betrachten muss, manchmal muss man sogar noch zwischen einzelnen Populationen einer Spezies differenzieren. In einigen Fällen war allein der Klimawandel für das Aussterben verantwortlich, in anderen war es eine Kombination aus Jägern und Klimawandel."
Die Ursachen für Vertreibung, Überleben oder Aussterben seien einfach zu vielfältig für eine einfache Antwort, so Eske Willerslev. Schließlich spreche man hier über einen Zeitraum von Tausenden Jahren und über ein riesiges Gebiet, nämlich Eurasien und Nordamerika. In der betreffenden Periode gab es zahlreiche Erwärmungen, dann wieder Abkühlungen, gute Jahre, schlechte Jahre und zwischendurch tauchten immer wieder Eiszeitjäger auf, die den Tieren auch noch zusetzten. Den Analysen der Forscher vom "Centre for GeoGenetics" zufolge war etwa das Wollnashorn definitiv Opfer des Klimawandels. Warum es gerade diese Spezies traf, war Zufall. Willerslev:
"Wir sehen auf genetischer Ebene keine Unterschiede zwischen den Tierarten, die erklären könnten, warum die einen überlebt haben und die anderen nicht. So hat der Zufall eine große Rolle gespielt, denn bei Simulationen überlebten manchmal auch andere Tiere. Es hätte also theoretisch auch sein können, dass heute noch Wollhaarmammuts leben, während alle Rentiere ausgestorben sind."
Bei Wildpferden und Bisons dagegen konnten Eske Willerslev und seine Kollegen hauptsächlich den Mensch für den Rückgang verantwortlich machen, da diese beliebte Beutetiere gewesen seien. Von allen untersuchten Großsäugern am flexibelsten zeigte sich das Rentier: Es konnte bis heute einen großen Lebensraum verteidigen, obwohl Rentiere ebenso regelmäßig auf den Speisekarten der Eiszeitjäger standen wie Bisons und Wildpferde. Ob die neuen Ergebnisse dabei helfen, aktuelle Auswirkungen des Klimawandels, menschliche Eingriffe in die Natur und den Rückgang der Artenvielfalt besser zu verstehen, bleibt abzuwarten.
"Bei der Frage, ob eventuelle genetische Unterschiede bei heute lebenden Säugetieren Aussagen darüber erlauben, welche Tierart im Zuge des Klimawandels eine bessere Überlebenschance hat als andere, so muss ich sagen: Das ist nicht möglich. Denn es gibt bei den großen Eiszeitsäugern einfach keine derartigen Unterschiede."