Vertreter von Armeniern in der Region berichteten, mehrere Städte seien mit Raketen und Artillerie beschossen worden. Fünf Menschen seien getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Aserbaidschanische Truppen drangen demnach weit in das vorwiegend von Armeniern bewohnte Gebiet vor. Inzwischen ließen die Kämpfe aber nach, hieß es weiter. Die armenische Regierung in Eriwan warf dem Nachbarland den Versuch einer ethnischen Säuberung vor.
Aserbaidschan bezeichnete die Offensive als Anti-Terror-Operation, die sich ausschließlich gegen militärische Ziele richte. Ein Sprecher des Präsidialbüros in Baku erklärte, militärische Einheiten der Armenier in Berg-Karabach müssten ihre Waffen abgeben. Andernfalls werde die Operation fortgesetzt.
Das Vorgehen Aserbaidschans wurde international verurteilt. Bundesaußenministerin Baerbock erklärte in New York, das Land habe damit sein Versprechen gebrochen, in der Region keine militärischen Maßnahmen zu ergreifen. Auch der EU-Außenbeauftragte Borrell rief Aserbaidschan auf, den Militäreinsatz zu beenden. Russland, das in der Region eine Friedenstruppe unterhält, verlangte, beide Seiten sollten auf Gewalt verzichten. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan.
Diese Nachricht wurde am 19.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.