Elektriker und zivilgesellschaftlicher Aktivist - das war Stanislav, der es aus Turkmenistan heraus nach Russland geschafft hat. Er habe versucht, auf legale Art und Weise gegen das Regime zu kämpfen, also seine Meinung zu äußern, wofür er vom Geheimdienst bedroht worden sei, erzählt Stanislav. Deshalb habe er sich entschieden, das Land zu verlassen, weil es unerträglich geworden sei, dort zu leben.
Teure Flucht, verlorenes Geld
Die Flucht sei teuer gewesen, er habe seine Wohnung in der Hauptstadt Ashgabat verkauft, aber mitnehmen durfte er nur 10.000 US-Dollar. Ob er Informationen ans Ausland gegeben habe, sei er noch am Flughafen von Sicherheitskräften gefragt worden, er habe sich herausgeredet. Turkmenistan gilt als eines der abgeschottetsten Länder der Welt, den Freiheitsgrad im Land stuft die Organisation Freedom House als einen der geringsten der Welt ein.
Selbstzweck Bereicherung
Mutige Menschen wie Stanislav und Exil-Turkmenen wie der Journalist Ruslan Mirtiyev berichten über das, was sie sehen und hören. Eigentlich besitze das Land kein Geld für die Asian Games, meint er, aber das System sei hochkorrupt. Mit Sport habe die Veranstaltung nichts zu tun, sie werde organisiert, um sich zu bereichern, vorneweg der Präsident selbst. Mehr als sieben Milliarden US-Dollar habe das Land für die Spiele ausgegeben, den Bauvertrag für den Flughafen habe ein Freund des Präsidenten bekommen. Die Bewohner der Hauptstadt Ashgabat verfluchten die Spiele, weil sie ihnen nur Probleme gebracht hätten. Aber erst in zehn Tagen endet die fragwürdige "Sportschau".