Aufarbeitung
"Assads Folter-Gefängnisse in Syrien nicht zur Plünderung freigeben" - Menschenrechtsanwalt ruft zur Beweissicherung auf

Der Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck hat angesichts der Gräueltaten des Assad-Regimes dazu aufgerufen, mögliche Beweisstücke zu sammeln.

    Zwei aufständische Kämpfer inspizieren die Zellen des berüchtigten Militärgefängnisses Saidnaja nördlich von Damaskus in Syrien.
    Das Gefängnis von Saidnaya (auch Sednaja) nahe Damaskus steht symbolisch für die unvorstellbaren Grausamkeiten, die das Assad-Regime und seine Anhänger begangen haben. (Hussein Malla/AP/dpa)
    Es komme jetzt darauf an, dass die Gefängnisse nicht zur Plünderung freigegeben würden, sagte der Generalsekretär des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) im Deutschlandfunk. Zudem müsse man die Archive in den Ministerien sichern. Es dürfe nicht einfach alles zerstört werden. Angesichts der Hunderttausenden von Opfern könne es natürlich nie eine umfassende Aufarbeitung geben. Es sollte aber exemplarisch Fälle geben. Die Menschen hofften darauf, dass es irgend so etwas wie Gerechtigkeit gebe. Das Assad-Regime in Syrien sei an Grausamkeit kaum zu überbieten, führte Kaleck aus, der unter anderem von 2020 bis 2022 Opfer beim weltweit ersten Strafprozess wegen Staatsfolter in Syrien begleitet hatte. Der Prozess fand damals in Koblenz statt. Verurteilt wurden zwei Mitarbeiter des syrischen Geheimdienstes.

    Mehr zur Folter in Gefängnissen wie Sednaja in Syrien

    Nach dem Sturz des Machthabers: Wie das Assad-Regime in Syrien seine Bürger in Gefängnissen wie Saidnaya massenhaft folterte und tötete
    Unser Newsblog zum Sturz von Assad in Syrien.
    Diese Nachricht wurde am 12.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.