![Die beste Aufnahme bisher: Der Asteroid Bamberga, fotografiert vom Very Large Telescope in Chile (Falschfarben) Die beste Aufnahme bisher: Der Asteroid Bamberga, fotografiert vom Very Large Telescope in Chile (Falschfarben)](https://bilder.deutschlandfunk.de/e5/93/23/63/e5932363-ac95-4e48-ad53-05c165ec7445/bamberga-100-1920x1080.jpg)
Mit 230 Kilometern Durchmesser zählt Bamberga zu den größten klassischen Asteroiden. Dennoch trägt er nur die Nummer 340, was seine späte Entdeckung belegt. Der Wiener Astronom Johann Palisa spürte ihn Ende des neunzehnten Jahrhunderts auf und benannte ihn nach der Stadt in Franken.
Bambergas Umlaufbahn um die Sonne weicht recht stark von der Kreisform ab. So bleibt er viele Jahre weit von der Erde entfernt, während er uns alle 22 Jahre so nah kommt wie kein anderes großes Objekt aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Derzeit ist der Asteroid „nur“ 140 Millionen Kilometer entfernt. Erst in dreizehn Jahren kommt er uns noch etwas näher.
Bamberga hat es sogar in die Science-Fiction-Literatur geschafft. Im Episodenroman „Praktikanten“ der sowjetischen Brüder Arkadi und Boris Strugazki herrschen auf dem Asteroiden frühkapitalistische Zustände. Ohne Rücksicht auf die Gesundheit der arbeitenden Menschen werden auf dem radioaktiv verseuchten Körper Weltraumperlen abgebaut. Die sechzig Jahre alte Geschichte ist fast schon visionär, träumen doch heute manche vom Bergbau auf Asteroiden.
Besondere Klunker werden auf Bamberga kaum zu holen sein – dafür aber ist der recht selten sichtbare Asteroid in den kommenden Wochen eine echte Perle am Nachthimmel.