
Dieser Fund war buchstäblich ein Geschenk des Himmels. Denn Olbers war dabei, den ersten Asteroiden, Ceres, zu beobachten. Während der Beobachtung fiel ihm ein weiteres Objekt auf, das nicht in seinen Sternkarten verzeichnet war.
Weil es sich von Nacht zu Nacht ein wenig bewegt hatte, musste es sich um einen weiteren Planeten handeln. Die Herabstufung dieser Objekte zu Kleinplaneten erfolgte erst ein halbes Jahrhundert später.
Pallas, benannt nach der griechischen Göttin der Weisheit, ist unregelmäßig geformt und hat einen mittleren Durchmesser von 540 Kilometern.
Der Asteroid hat eine stark elliptische Bahn, deren Abstand von der Sonne um plus minus zwanzig Prozent schwankt. Zudem ist seine Bahn mit einem Winkel von 35 Grad ungewöhnlich stark gegen die Erdbahn geneigt.

Vermutlich ist Pallas ein übrig gebliebener Protoplanet aus der Anfangszeit des Sonnensystems, der mehrere schwere Kollisionen erlebt hat.
Etwa alle fünfzehn Monate überholt die Erde Pallas auf der Innenbahn. Wegen der schiefen Bahn schwankt die Helligkeit, die Pallas dann an unserem Himmel erreicht, sehr stark.
In diesem Jahr ist ein Fernglas nötig, um Pallas auszumachen – im März 2028 geht das bei perfekten Sichtbedingungen sogar mit bloßem Auge.