Bei ISO mögen viele zunächst an die Vorgaben der Internationalen Organisation für Standardisierung denken – etwa an die ISO-Angaben für Filme unterschiedlicher Empfindlichkeit. Doch der Asteroid heißt nach dem Infrarot-Weltraumobservatorium der ESA, an dem auch Japan und die USA beteiligt waren. Mitte der 90er Jahre hat ISO zweieinhalb Jahre lang die Wärmestrahlung von Objekten im Weltall empfangen.
Mit einem Spiegeldurchmesser von 60 Zentimetern war es eine Art winziger Vorläufer des James-Webb-Weltraumteleskops. Dessen Spiegel hat sechseinhalb Meter Durchmesser und ist damit größer als der gesamte ISO-Satellit.
Dem kleinen Observatorium gelangen große Entdeckungen: Es erforschte die ersten Stadien im Leben eines Sterns und beobachtete Staubscheiben um junge Sterne, aus denen sich Planeten bilden.
Wasserdampf in den Atmosphären
ISO entdeckte, dass es im vermeintlich leeren Raum zwischen den Galaxien viel Staub gibt. Zudem fand es Wasserdampf in Sternentstehungsregionen und in den Atmosphären der Planeten im Sonnensystem.
Der Asteroid ISO trägt die Nummer 9998 – die ISO-Vorschrift mit derselben Nummer regelte einst Tests zur Überprüfung der Qualität von Wasser. Noch gibt es keinen Asteroiden, der JWST heißt – nach der englischen Abkürzung des James-Webb-Teleskops. Aber das dürfte sich sehr bald ändern.