Was wie der Anfang eines Hollywood-Dramas klingt, war tatsächlich nicht ganz so aufregend. Denn schnell stellte sich heraus, dass der Brocken nur etwa zwei Meter im Durchmesser hatte und damit ungefährlich war.
Dennoch war es ein idealer Testlauf für die Warnsoftware der NASA. Krisztián Sárneczky hatte seine Beobachtungen umgehend an die Zentrale für Asteroiden in Cambridge in den USA übermittelt. Eine spezielle Software analysiert dort laufend alle Daten auf mögliche Einschläge auf der Erde. Sie sagte einen Treffer etwas nördlich von Island voraus – nicht einmal eine Stunde vor dem Aufprall.
Ein Bild des Meteosat-Wettersatelliten zeigte später einen Lichtfleck, der für einige Sekunden zu sehen war. Ob die Aufnahme tatsächlich dokumentiert, wie der Brocken in der Atmosphäre verglüht, ist unklar – denn Uhrzeit und Standort passen nicht exakt.
Die Entwicklung der Warnsoftware hat einen ernsten Hintergrund. Vor neun Jahren explodierte ein 20 Meter großer Asteroid über der russischen Stadt Tscheljabinsk. Dabei wurden 1.200 Menschen verletzt.
Mit nur wenigen Stunden Vorwarnung lassen sich auch künftig Treffer nicht verhindern – aber die Fachleute könnten die Menschen in den betroffenen Gebieten zumindest warnen.