Natürlich lässt sich nur spekulieren, was genau die Menschen vor mehr als 15.000 Jahren bewogen hat, diese Bilder zu malen. Doch manche Forscher meinen, an den Höhlenwänden Darstellungen der Sternbilder Stier, Steinbock und Skorpion zu erkennen.
Eine Gruppe schwarzer Punkte soll die Plejaden darstellen, die womöglich für den Kalender von großer Bedeutung waren. Die Plejaden verschwanden damals in der Abenddämmerung nicht im Frühling, wie derzeit, sondern kurz vor Herbstbeginn.
Durch die Präzession, das Eiern der Erdachse, war der Himmelsanblick damals ein ganz anderer als heute. Vielleicht nahmen die Menschen die Plejaden als Zeichen, dass es an der Zeit war, die letzten Vorräte für den Winter anzulegen.
An anderer Stelle könnte es Darstellungen der Mondsichel geben, die manche als Fruchtbarkeitssymbol deuten. Eine Reihe von Punkten stellt womöglich einen Kalender dar, der es ermöglicht, die Zeiten zwischen den Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen zu bestimmen.
Die Höhle von Lascaux scheint astronomisch mit Bedacht ausgewählt worden zu sein. Denn genau am längsten Tag des Jahres scheint die Sonne beim Untergehen besonders weit in die Höhle hinein - das ändert sich durch das Eiern der Erdachse nicht.
Offenbar haben schon die Jäger und Sammler in der Steinzeit sehr bewusst verfolgt, wie die Sonne über den Himmel läuft.