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Astronomie
Beagles bitteres Happy-End

Marsforscher haben in den letzten Monaten mit etwas Wehmut auf den Roten Planeten geblickt, der sich nun vom Abendhimmel verabschiedet hat. Anfang dieses Jahres hat sich endlich das Schicksal von Beagle-2 geklärt, der Landekapsel der ESA-Mission Mars Express.

Von Dirk Lorenzen |
    Während die Muttersonde seit dem ersten Weihnachtstag 2003 den Mars umrundet und viele Bilder zur Erde funkt, blieb Beagle verschollen.
    Jetzt zeigen Fotos einer NASA-Sonde im roten Marssand ein helles Objekt, das an eine gerupfte Blüte erinnert: mit einem inneren Kreis und rund herum einigen Blütenblättern.
    Das kann nur Beagle sein. Denn die Marssonde sollte nach der Landung zu allen Seiten Solarzellenflächen ausklappen. Die ganze Struktur misst kaum zwei Meter. Michael Croon, ein früherer ESA-Mitarbeiter, hat mit größter Sorgfalt ein mehr als hundert Quadratkilometer großes Gebiet nach dem winzigen Beagle abgesucht.
    Jetzt hat das Marsteam Gewissheit, dass die Kapsel sicher gelandet ist und sogar die Arbeit begonnen hat. Beagle-2 sollte im Marsboden nach Spuren heutigen oder früheren Lebens suchen.
    Warum es nie zum Funkkontakt zwischen der Landekapsel und den Sonden in der Marsumlaufbahn gekommen ist, bleibt unklar. Es ist fast schon tragisch, dass Beagle den gefährlichsten Teil der Reise gut überstanden hat, dann aber offenbar von einem technischen Defekt gestoppt wurde.
    Colin Pillinger, der die Beagle-Mission konzipiert, durchgesetzt und für die Finanzierung gesorgt hatte, hat dieses bittere Happy-End nicht mehr erlebt: Er ist im vergangenen Jahr verstorben.