Vier Burschen aus einem Land, in dem es nachts stets stockdunkel ist, begeben sich auf Wanderschaft. Sie gelangen in eine Gegend, in der eine silbern leuchtende Kugel in einem Eichenbaum hängt.
Ein vorbeikommender Bauer erklärt den verdutzten Besuchern, dies sei der Mond, den der Bürgermeister des Ortes gekauft habe. Nun gieße er - gegen Entgelt - stets Öl auf den Mond, damit er immer weiter leuchtet.
Die Burschen stehlen den Mond kurzerhand, kehren in ihre Heimat zurück und hängen ihn dort ebenfalls in eine Eiche. Viele Jahre lang lassen sie sich das nächtliche Licht des Mondes gut bezahlen.
Kurz vor ihrem Tod beschließen die vier Diebe, dass jeder ein Viertel des Mondes mit ins Grab nimmt. So geschieht es - auf der Erde ist es somit dunkel, doch in der Unterwelt wird es ungewöhnlich hell.
Die Toten erwachen durch das Licht, werden aktiv und feiern laute Feste. Petrus wird darauf aufmerksam, eilt in das Totenreich, greift den Mond und hängt ihn endlich an den Himmel - wo er noch heute scheint, in wechselnden Phasen nach den Vierteln der Brüder.
Zum Ende der Oper betritt ein Kind die Bühne, entdeckt das vertraute Licht am Himmel und ruft begeistert: Da ist ja der Mond!
Genau das können Sie heute auch machen - im Gedenken an die Brüder Grimm und Carl Orff. Der knapp halb beleuchtete Mond steht bis nach Mitternacht am Westhimmel.