Diese kurze Abfolge der Oppositionstermine führt dazu, dass beide Himmelskörper - Vesta und Ceres - von uns aus gesehen in annähernd der gleichen Richtung stehen: Beide ziehen, etwa zwei Grad voneinander entfernt, einträchtig durch den nördlichen Teil des Sternbilds Jungfrau.
Da sie hell genug sind, um mit einem Fernglas beobachtet werden zu können, sollten Sie einen Versuch unternehmen: Ceres und Vesta sind etwa auf halbem Wege zwischen den beiden hellen Sternen Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes zu finden.
Allerdings erkennt man mit einem Fernglas nur zwei Lichtpunkte, wobei die etwas weiter links stehende Ceres um mehr als eine Größenklasse dunkler erscheint als Vesta. Wirklich identifizieren kann man sie nur mithilfe einer Sternkarte.
Die Raumfahrt-Ingenieure der NASA haben diese ungewöhnliche Doppel-Opposition übrigens genutzt, um die Raumsonde Dawn mit wenig Energieaufwand von Vesta zu Ceres fliegen zu lassen.
Ceres ist derzeit rund 60 Millionen Kilometer weiter von der Sonne entfernt als Vesta. Zwischen beiden Himmelskörpern konnten die Bahnmechaniker eine energiesparende Übergangsellipse konstruieren: Dawn hat Vesta im September 2012 verlassen und wird im Februar nächsten Jahres bei Ceres ankommen.