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Astronomie
Das Kork-Raumschiff ist gelandet

Kürzlich ist das größtenteils in Italien gebaute Experimentalraumschiff IXV von Französisch-Guyana aus gut 400 Kilometer hoch ins All geflogen und nach einer dreiviertel Erdumrundung wieder im Pazifik gelandet.

Von Dirk Lorenzen |
    Das IXV-Raumschiff bei der Bergung aus dem Pazifik
    Das IXV-Raumschiff bei der Bergung aus dem Pazifik (ESA)
    Es ist also nicht in eine Umlaufbahn eingetreten. Denn bei dieser Mission ging es nur darum, Technik zu testen, um aus dem All zur Erde zurückzukehren.
    Die Form des Experimentalraumschiffs erinnert an eine Mischung aus Holzclog und Keil. Es ist ein "Lifting Body", also ein Objekt, das in der Luftströmung direkt Auftrieb hat und dafür keinerlei Flügel benötigt.
    Während des Fluges und beim Wiedereintritt in die Atmosphäre ließ sich das fünf Meter lange IXV problemlos steuern. Es hat auch die enormen Temperaturen von rund zweitausend Grad Celsius gut ausgehalten.
    Die hitzebeständige Außenhaut besteht zum Großteil aus Kohlefasern und Keramik, enthält an einigen Stellen aber auch Schichten aus Kork. Dieser Naturstoff ist sehr widerstandsfähig und lässt sich für solche Zwecke bestens nutzen.
    Das Ingenieurteam ist mit dem Testflug sehr zufrieden. Nach gut einer Stunde und vierzig Minuten ist das IXV an Fallschirmen kilometergenau im Zielgebiet niedergegangen.
    Es wurde an Bord eines Bergungsschiffs gehievt und ist nach fast zweimonatiger Reise wieder in Italien angekommen. Dort erfolgt nun die weitere Auswertung der Daten.
    Vielleicht fließt diese Technologie in einigen Jahren in die Entwicklung eines europäischen Raumschiffs ein, das nicht nur ins All startet, sondern auch heil wieder zur Erde zurückkehrt.