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Astronomie
Das mit den Sternen tanzt

Heute vor 25 Jahren startete die US-Raumfähre Discovery in die Erdumlaufbahn. Im Laderaum war das Hubble-Weltraumteleskop, inzwischen das berühmteste Forschungsinstrument der Welt.

Von Dirk Lorenzen |
    M16 mit den berühmten "Säulen der Schöpfung" - eine Hubble-Ikone
    M16 mit den berühmten "Säulen der Schöpfung" - eine Hubble-Ikone (NASA/ESA)
    Pilot der Mission war Charles Bolden, heute Chef der Weltraumbehörde NASA. Für die war Hubble anfangs alles andere als ein Grund zur Freude: Denn der Spiegel war falsch geschliffen. Hubble sah das Weltall völlig unscharf.
    Das Superteleskop brachte der NASA viel Spott ein. Unter Hochdruck entwickelte das Hubble-Team eine Korrekturoptik, die Ende 1993 Shuttle-Astronauten einbauten. Seitdem blickt das Instrument gestochen scharf in die Tiefen des Kosmos - ungestört von der Luftunruhe der irdischen Atmosphäre.
    Insgesamt fünf Wartungsmissionen haben das Weltraumteleskop immer wieder auf den neuesten Stand gebracht, die letzte vor sechs Jahren. Wenn jetzt etwas ausfällt, gibt es keine Reparatur mehr. Die Astronomen hoffen, dass Hubble mindestens noch fünf Jahre durchhält, bis das James-Webb-Teleskop startet.
    Die Bilder von Nebeln, Sternhaufen und Galaxien sind oftmals Ikonen unserer Zeit geworden. Hubble hat nicht nur die Astronomie verändert, sondern auch die Wahrnehmung der Himmelsforschung in der breiten Öffentlichkeit.
    Die Gesamtprojektkosten dürften zum Ende bei etwa fünfzehn Milliarden Dollar liegen - damit ist Hubble teurer als alle anderen Teleskope auf der Welt zusammen.
    Der Astronom Mario Livio hat die Kosten einmal sehr charmant verteidigt: Hubble habe uns das Universum geschenkt - und dafür sei es sehr billig.