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Astronomie
Der hellste Stern des Himmels

Gegen 23 Uhr steht genau im Süden ein blau-weiß-rötlich funkelndes Gestirn: Sirius im Großen Hund - der hellste Stern am irdischen Nachthimmel.

Von Dirk Lorenzen |
    Sirius hat etwa die doppelte Sonnenmasse und ist sehr leuchtkräftig. Er strahlt 25-mal so viel Energie ab wie unsere Sonne.
    Doch dass er an unserem Himmel derart dominant ist, liegt vor allem an seiner geringen Entfernung. Bis zum Sirius sind es nicht einmal neun Lichtjahre. Er gehört zu unseren zehn nächsten Nachbarsternen.
    Sein Funkeln in den Winternächten ist nur ein Effekt unserer Atmosphäre. Durch Luftblasen unterschiedlicher Temperatur werden immer wieder die Lichtstrahlen der Sterne gebrochen, was wir als buntes Flackern sehen. Es fällt bei Sirius besonders auf, weil er sehr hell ist und recht tief an unserem Himmel steht.
    Anders als unsere Sonne zieht Sirius nicht allein durch das All: Ihn begleitet ein Weißer Zwerg, Sirius B - der auskühlende Rest eines Sterns, der einst noch massereicher und heller war als Sirius A. Der Begleiter ist nur in einem guten Teleskop zu sehen und umkreist den Hauptstern in etwas mehr als 50 Jahren.
    Hartnäckig hält sich das Gerücht, der Stamm der Dogon in Westafrika feiere alle 50 Jahre ein großes Siriusfest und müsse daher von außerirdischen Besuchern astronomisches Fachwissen erworben haben.
    Doch es gibt kein "Sirius-Rätsel": In den 30er Jahren hatten Ethnologen unsauber gearbeitet und einige Informationen der Dogon sehr einseitig interpretiert.
    Der funkelnde Sirius und sein unsichtbarer Begleiter zeigen sich noch bis April am Abendhimmel.