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Astronomie
Der Mond zwischen Jupiter und Beteigeuze

Zu keiner anderen Jahreszeit strahlt das Firmament so prachtvoll wie in den langen Winternächten. Heute verzieren noch zwei weitere helle Gestirne den Himmel.

Von Dirk Lorenzen |
    Der fast volle Mond steht heute Nacht genau zwischen Jupiter und Orion
    Der fast volle Mond steht heute Nacht genau zwischen Jupiter und Orion (Stellarium)
    Der Riesenplanet Jupiter zieht in diesem Winter seine Oppositionsschleife im Sternbild Zwillinge und ist bis in den Mai hinein inmitten der vielen hellen Sterne zu bestaunen.
    Heute bekommt Jupiter Besuch von unserem Mond, der ein Stück rechts unterhalb des Planeten steht. Gegen 22 Uhr bilden Jupiter, Mond und Beteigeuze, die linke Schulter des Orion, eine lange gerade Linie.
    Zwar erscheint der Mond als der hellste der drei und Beteigeuze am schwächsten - doch die tatsächliche Hierarchie im All ist genau umgekehrt. Der Stern im Orion ist eine riesige Sonne, ein aufgeblähter Stern, der kurz vor der Explosion als Supernova steht.
    Stünde Beteigeuze an der Position der Sonne, so gäbe es unsere Erde und den Mond nicht - denn die Erdbahn befände sich noch weit im Innern des Sterns, der fast bis zum Jupiter reichen würde.
    Jupiter ist ein großer Planet, also ein Objekt, das nicht selbst leuchtet und um einen Stern kreist. Monde wiederum sind Anhängsel eines Planeten. Auch sie leuchten nicht selbst, sondern reflektieren - wie Planeten - nur das Licht, das sie von ihrem Stern bekommen.
    Beteigeuze, ganz unten in der Dreier-Linie, gehört also zu den Chefs im All. Jupiter, ganz oben, ist ein Abteilungsleiter - und der Mond ein Angestellter.
    Morgen ist er schon ein Stück nach links weitergewandert. Gemeinsam mit Jupiter und Beteigeuze bildet er dann ein rechtwinkliges Dreieck.