Weniger bekannt ist vermutlich, dass die meisten dieser dunklen Gebiete - die sogenannten Mondmeere - die Folgen gewaltiger Einschläge sind.
Die dabei entstandenen Löcher in der Mondkruste waren so tief, dass in einer späteren Phase Lava aus dem Mondinnern aufgestiegen ist und die Löcher aufgefüllt hat.
Ausgerechnet für das größte Mondmeer, den Ozean der Stürme, gilt diese Erklärung allerdings nicht. Diese Region, die den großen, leicht schiefen Mund des Mondgesichts markiert, muss einen anderen Ursprung haben.
Seine zum Teil recht schroffen Ränder ergeben in der Gesamtschau eine rechtwinklige Struktur, die für sich allein schon nicht zum Einschlag eines großen Meteoriten passt.
Noch deutlicher wird der Unterschied zu den übrigen Mondmeeren anhand der Daten, die von der amerikanischen Mondmission GRAIL übermittelt wurden. GRAIL steht für Gravity Recovery and Interior Laboratory und gibt die Zielrichtung der Mission vor: Die detaillierte Erforschung des Mond-Schwerefeldes, das Aufschlüsse über das Mondinnere liefert.
Die GRAIL-Daten verraten unter den Rändern des Ozeans der Stürme Strukturen, die auf gewaltige Grabenbrüche in der Mondkruste schließen lassen. Nach Ansicht der beteiligten Forscher zeigen sie, auf welchen Wegen die Lava aus dem Mondinnern an die Oberfläche gelangt ist.
Über ihre Entstehungsursache wird allerdings noch gerätselt.