Archiv

Astronomie
Die NASA und die Shuttle-Nachfolger

Vor drei Jahren ist zum letzten Mal eine US-Raumfähre zur Internationalen Raumstation geflogen. Seitdem verstauben die drei Space Shuttles im Museum - und die NASA-Astronauten müssen mit russischen Soyuz-Kapseln in die Umlaufbahn reisen.

Von Dirk Lorenzen |
    Testversion der CST-100-Kapsel im Johnson Space Center in Houston
    Testversion der CST-100-Kapsel im Johnson Space Center in Houston (NASA)
    Denn die Raumfahrtverantwortlichen haben viel zu spät mit der Planung eines Shuttle-Nachfolgers begonnen. Erst seit Anfang 2010 läuft das Programm, bei dem private Firmen mit Unterstützung der NASA die Raumfahrzeuge bauen sollen, die künftig Menschen von den USA aus ins All tragen.
    Von ursprünglich gut einem halben Dutzend Kandidaten sind nur noch zwei im Rennen: Das traditionsreiche Raumfahrtunternehmen Boeing plant die Kapsel CST-100, die neue Firma SpaceX setzt auf den Ausbau ihres bewährten Transportraumschiffs Dragon.
    Mit insgesamt fast sieben Milliarden Dollar möchte die NASA beide Firmen unterstützen - diese müssen im Gegenzug die Kapseln bauen und bei mindestens einem Flug zur ISS und zurück testen.
    Noch ist allerdings unklar, ob der US-Kongress tatsächlich die beantragten Mittel freigibt - in den vergangenen Jahren hatte er diesen Haushaltsposten meist drastisch gekürzt.
    Mit den aktuellen politischen Spannungen mit Russland hat die Entscheidung für einen Shuttle-Nachfolger nichts zu tun. Es war von Anfang an klar, dass die NASA nur so lange Sitzplätze in den Soyuz-Kapseln bucht, bis sie wieder über eigene Raumschiffe verfügt.
    Dies wird frühestens Ende 2017 der Fall sein - bis dahin führt der Weg von Cape Canaveral ins All über Baikonur.