1920 fand man dann heraus, dass vier Protonen oder Wasserstoffkerne zusammen etwas mehr Masse in sich vereinen als ein Heliumkern.
Daraus entstand die Idee der Kernverschmelzung, bei der sich zunächst zwei Protonen zu schwerem Wasserstoff - Deuterium - verbinden. Dabei wandelt sich eines der beiden Protonen in ein Neutron um und sendet zugleich ein Positron sowie ein Elektron-Neutrino aus.
Da Neutrinos mit normaler Materie kaum wechselwirken, können sie das Innere der Sonne nahezu ungehindert verlassen und innerhalb von gut acht Minuten die Erde erreichen.
Dagegen braucht die Strahlung, die bei der Wasserstoff-Fusion freigesetzt wird, zunächst rund 100.000 Jahre, ehe sie sich bis zur Sonnenoberfläche vorgearbeitet hat.
Sonnenneutrinos aus späteren Schritten der Wasserstoff-Fusion haben die Astronomen schon seit Jahrzehnten nachgewiesen und ihre Modelle über die Vorgänge im Sonneninnern überprüfen können.
Erst jetzt ist es ihnen aber gelungen, mit dem Borexino-Experiment, an dem auch Forscher aus Deutschland beteiligt sind, Neutrinos der ersten Stufe aufzuspüren. Somit herrscht jetzt vollständige Gewissheit über die Energieproduktion im Innern der Sonne.