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Astronomie
Die Zweite wird die Erste sein

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst befindet sich bereits in Baikonur, dem russischen Weltraumbahnhof in Kasachstan. Mitte kommender Woche soll er von dort zur Internationalen Raumstation fliegen - gemeinsam mit dem russischen Kosmonauten Maxim Surajew und dem NASA-Astronauten Reid Wiseman.

Von Dirk Lorenzen |
    In den beiden letzten Wochen vor einem Start sind die Besatzungen immer in einer Art Quarantäne. Zwar können Sie sich frei an der frischen Luft bewegen und auch Besuch bekommen.
    Aber sie sollen mit möglichst wenigen Menschen Kontakt haben. So wollen die Ärzte verhindern, dass sich jemand kurz vor dem Start noch mit einer ansteckenden Krankheit infiziert.
    Für alle Fälle gibt es zudem immer eine Back-up-Crew - also eine Besatzung, die im Ernstfall einspringen könnte. Ersatzfrau für Alexander Gerst ist die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti.
    Laut Plan soll die italienische Militärpilotin in einem halben Jahr Alexander Gerst auf der Raumstation ablösen und dann ebenfalls ein halbes Jahr im All verbringen. Sollte sich der Deutsche aber beispielsweise den Fuß verstauchen, könnte Samantha Cristoforetti an seiner Stelle sofort ins All starten.
    Die Ersatz-Crews haben bereits das volle Training für ihre Mission. In Baikonur erleben sie schon einmal die gesamten Abläufe vor einem Start - ohne unter dem Druck zu stehen, selbst fliegen zu müssen.
    Alexander Gerst war im vergangenen November als Ersatzmann in Baikonur - und hat den Start seiner Vorgänger erlebt. Nun darf er selbst ins All fliegen. In der russischen Raumfahrt gilt: Irgendwann kommen sie alle nach oben.