In der Galaxie in vier Milliarden Lichtjahren Entfernung gibt es drei Schwarze Löcher. Jedes hat etwa hundert Millionen mal so viel Masse wie unsere Sonne.
Zwei der Schwarzen Löcher sind nur etwa 450 Lichtjahre voneinander getrennt. Sie kreisen mit einem Tempo von gut 400.000 Kilometern pro Stunde umeinander. Das dritte Schwarze Loch befindet sich recht weit vom rasenden Paar entfernt.
Die Entdeckung gelang mit einem Netz von Radioteleskopen, das 50-mal scharfsichtiger ins All blickt als das Hubble-Weltraumteleskop.
Ein einzelnes Schwarzes Loch sendet schnurgerade verlaufende Strahlungskegel aus seiner Materiescheibe ins All. Doch in der Galaxie im Bootes sind die Strahlungskegel S-förmig verbogen - ein klares Signal, dass dort etwas Ungewöhnliches geschieht. Tatsächlich wirbeln dort die beiden Schwarzen Löcher so dicht umeinander, dass ihre Strahlungskegel gemeinsam eine Spiralstruktur bilden.
Nach gängiger Theorie sollte fast jede Galaxie ein massereiches Schwarzes Loch im Zentrum haben. Wie die Schwarzen Löcher verraten, ist das Objekt im Bootes offenbar mit zwei anderen Galaxien verschmolzen.
Die Astronomen suchen nun nach weiteren solchen Objekten, um mehr darüber erfahren, wie sich die Galaxien in der Frühzeit des Kosmos entwickelt haben.