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Astronomie
Europas Copernicus endlich im All

Seit wenigen Wochen kreist Sentinel-1 A auf einer 700 Kilometer hohen Bahn um die Erde. Sentinel, zu Deutsch Wächter, ist der erste Satellit des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus - früher bekannt als GMES, Globale Überwachung für Umwelt und Sicherheit.

Von Dirk Lorenzen |
    Sentinel-1 in der Erdumlaufbahn (Zeichnung)
    Sentinel-1 in der Erdumlaufbahn (Zeichnung) (ESA)
    Betreiber sind die Europäische Union und die Europäische Weltraumorganisation ESA. Nach dem Satellitennavigationssystem Galileo ist Copernicus das zweite gemeinsame Großprojekt.
    Innerhalb der nächsten Jahre sollen insgesamt sechs Sentinel-Satelliten Posten im All beziehen - und aktuelle Daten über den Zustand der Erdoberfläche, der Meere und der Atmosphäre liefern.
    Sentinel-1 A überwacht die Erde per Radar und erreicht eine Auflösung von fünf Metern. Im kommenden Jahr soll sein Schwestersatellit 1 B starten - dann scannen die beiden binnen sechs Tagen den gesamten Globus ab. Gut eine Stunde nach der Aufnahme stehen die Bilder allen Privatleuten, Behörden und Unternehmen kostenfrei zur Verfügung.
    Radarbilder gibt es auch nachts oder bei schlechtem Wetter. Sie zeigen selbst bei winterlicher Dunkelheit, wie sich die Eispanzer in den Polargebieten verändern. Bei Erdrutschen und Überschwemmungen liefern sie schnell Informationen über die Lage vor Ort - und dem Radar entgehen auch keine Umweltsünder, die auf hoher See illegal die Öltanks ihrer Schiffe reinigen.
    So wie uns die Meteosat-Satelliten zuverlässig mit Wetterdaten versorgen, soll das Copernicus-Programm rund um die Uhr globale Daten über den Zustand der Erde liefern.