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Astronomie
Fliegende Sternwarte beim TÜV

SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie, ist ein alter Jumbojet. Derzeit blickt die fliegende Sternwarte allerdings nicht ins All, sondern wird selbst äußerst genau beobachtet.

Von Dirk Lorenzen |
    SOFIA in der Halle von Lufthansa-Technik in Hamburg
    SOFIA in der Halle von Lufthansa-Technik in Hamburg (DLR)
    Bis November befindet sich die umgebaute Boeing 747 SP bei Lufthansa-Technik in Hamburg-Fuhlsbüttel. Die 37 Jahre alte Maschine wird auf Herz und Nieren geprüft und generalüberholt.
    SOFIA verfügt über ein Teleskop mit 2,7 Metern Spiegeldurchmesser. Während des Fluges in 14 Kilometern Höhe öffnet sich eine Klappe und das Teleskop hat freie Sicht hinaus ins All.
    Bisher hat SOFIA gut 90 wissenschaftliche Flüge absolviert. Die meisten erfolgten über Kalifornien, wo SOFIA auf einer NASA-Basis stationiert ist.
    Aber die Astronomen haben mit der Infrarot-Sternwarte auch schon eine Exkursion nach Neuseeland unternommen, um den südlichen Sternenhimmel besser zu beobachten.
    Pro Flug stehen bis zu zwölf Stunden Messzeit zur Verfügung. Das Forscherteam beobachtet vor allem die Entstehung von Sternen und Planeten, ferne Galaxien sowie Molekül- und Staubwolken im Universum.
    SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, dessen Anteil zwanzig Prozent beträgt. Anfang des Jahres sorgten Pläne der US-Regierung für Aufsehen, SOFIA aus Kostengründen stillzulegen.
    Diese Gefahr ist vorerst vom Tisch. Im November wird SOFIA technisch aufgemöbelt Hamburg verlassen - und mit den hochfliegenden Beobachtungen von Staub und Sternen fortfahren.