Dieser Aberglaube, der sich auf ein längst überkommenes Weltbild mit der Erde im Zentrum stützt, hat auch in unserer Sprache seine Spuren hinterlassen. Wer zum Beispiel von einer Pechsträhne verfolgt ist, dessen Leben steht "unter keinem guten Stern" und endet möglicherweise in einem "Desaster", lateinisch für "Unstern".
Und bei Aktionen mit unsicherem Ausgang heißt es oft genug, das Ende "stehe noch in den Sternen".
Doch selbst am Himmel der Astronomen findet man zwei Glückssterne - sofern man die offiziellen Sternkataloge zuklappt und auf Volkes Stimme hört. Auf Sternkarten sind hellere Sterne oft nicht nur mit Katalognummern belegt, sondern auch noch mit Eigennamen, die ihnen im Laufe der vergangenen Jahrtausende zugeteilt wurden.
Im Sternbild Wassermann, das gegen 22 Uhr im Süden steht, trifft man so auf Sadalmelik und Sadalsuud. Beide Namen stammen aus dem Arabischen und bedeuten "Glücksstern des Königs" und "Glück des Glücks". Der Ursprung dieser Namen ist nur teilweise geklärt.
Allerdings ist beiden Sternen kein langes Leben beschieden: Mit jeweils rund sechs- bis siebenfacher Sonnenmasse erreicht ihre Lebenserwartung gerade einmal gut zwei Prozent der Dauer, die der Sonne zugesprochen wird.