Im März war Grundsteinlegung, doch jetzt sorgt der Bau für großen Unmut bei den Ureinwohnern. Völlig überraschend hat deren "Büro für Hawaiianische Angelegenheiten" die Unterstützung für das Riesenteleskop zurückgezogen. Im Frühjahr hatte es wochenlang Straßenblockaden am Berg gegeben.
Mauna Kea ist für die Ureinwohner Hawaiis ein heiliger Berg, der traditionell nur für bestimmte Rituale bestiegen wird. Ein rund zwei Quadratkilometer großes Gebiet am Gipfel steht seit Jahrzehnten den Astronomen zur Verfügung - bisher erfolgten die Baumaßnahmen stets in gutem Einvernehmen.
Jetzt aber stören sich manche Ureinwohner am geplanten Riesenteleskop mit 30 sein und eine Fläche von zwei Hektar überdecken. Bei der Genehmigung des Projekts vor sechs Jahren gab es keine Einwände dagegen.
Andere Ureinwohner freuen sich, dass die Himmelskunde Wissenschaft und Technik in Hawaii fördert und für wirtschaftliche Impulse abseits des Tourismus sorgt. Der Gouverneur von Hawaii schlug vor, das Großteleskop weiterzubauen, im Gegenzug aber einige andere Instrumente aufzugeben.
Die Astronomen brauchen nun viel Geschick: Nur mit der Unterstützung der Bevölkerung vor Ort werden sich die erstklassigen Sichtbedingungen in Hawaii weiter nutzen lassen.