Archiv

Astronomie
Hinterm Pluto geht's weiter

Allmählich wird es eng für die Missionsplaner der NASA: Sie müssen dringend ein Anschlussziel für die Raumsonde New Horizons identifiziert haben, wenn es hinter dem Pluto wirklich weitergehen soll.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Die Raumsonde New Horizons beim Vorbeiflug an Pluto (Zeichnung)
    Die Raumsonde New Horizons beim Vorbeiflug an Pluto (Zeichnung) (NASA)
    Seit Anfang 2006 ist die Sonde unterwegs zum sonnenfernen Pluto, der damals noch zu den Planeten gezählt wurde, inzwischen aber nur noch als Zwergplanet firmiert.
    Pluto ist eines der größten bekannten Mitglieder im Kuipergürtel. So bezeichnen die Astronomen einen breiten Bereich jenseits der Neptunbahn, in dem unzählige größere und kleinere, vorwiegend eishaltige Körper die Sonne umrunden.
    Dieser Kuipergürtel gilt als Nachschubquelle für kurzperiodische Kometen, und genau solch ein Objekt soll die Sonde nach dem Vorbeiflug an Pluto im Juli nächsten Jahres noch ansteuern.
    Zwar kennen die Astronomen mittlerweile fast 1300 Mitglieder des Kuipergürtels, doch keines von ihnen bewegt sich auf einer Bahn, die für New Horizons ohne große Kursänderungen erreichbar wäre. Inzwischen wird sogar das Hubble-Weltraumteleskop eingesetzt, um vielleicht doch noch ein Folgeziel für New Horizons zu finden.
    Erschwert wird die Suche dadurch, dass das Zielgebiet von uns aus gesehen im Sternbild Schütze liegt - und damit vor dem Hintergrund des Milchstraßenbandes. In diesem Sterngewimmel ist ein sich langsam bewegendes Lichtpünktchen nur schwer zu entdecken.
    Den Schützen können Sie heute Nacht bei klarem Himmel über dem Südhorizont erkennen - ein neues Ziel für New Horizons wird Ihnen dabei aber eher nicht über den Weg laufen ...